Futterrübe im Garten

Weitere Namen der Futterrübe: Angersen, Burgunder-Rübe, Dickrübe, Dickwurz, Dickwurzel, Dorschen, Gunkel, Raahner, Rangasn, Rummel, Runkel, Runkelrübe, Rüben-Mangold, Saurübe, Turnips, Vieh-Mangold

Ob Goldhamster, Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse, Springmäuse, Ratten, Hühner und sonstige Tiere die auf ihrem Speiseplan Gemüse und Obst stehen haben, dürften sich über die Futterrübe freuen. Hauptsächlich wird die Rübe als Futter für Rinder, Schafe und Pferde angebaut und dient als wichtige Nahrung bei der Kaninchenzucht. Neben dem Rübenkörper können auch die Blätter als Futter genutzt werden.

Standortbedingungen

Die Rüben bevorzugen einen sonnigen Standort, zwar wächst sie auch im Halbschatten, dort besteht die Gefahr, dass sich Nitrat an den Wurzeln anreichert und von der Pflanze aufgenommen wird, größere Mengen Nitrat sind gesundheitsschädlich. Ein stickstoffhaltiger Boden fördert die Bildung von Nitrat, daher sollte auch nicht zusätzlich mit Stickstoff gedüngt werden.

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Der Boden sollte tiefgründig sein, was bedeutet, bis in einer Tiefe von ca. 50 cm sollte der Boden nicht mit sogenannten Sperrschichten versehen ist. Sperrschichten sind harte Bodenschichten bzw. Gestein, die das Wachstum der Wurzeln erschweren (die Wurzeln der Rüben dringen tief in die Erde ein), die Bodenart spielt eine untergeordnete Rolle. I

Im Hobbyanbau muss nicht 50 cm tief umgegraben werden, aber gründlich. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich sein, bei der Bodenvorbereitung kann Rohkompost bzw. frische Komposterde mit eingearbeitet werden. Auf das Untergraben von Stallmist sollte unbedingt verzichtet werden.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt von März bis April, der Abstand in der Reihe sollte ca. 25 bis 30 cm, zwischen den Reihen ca. 40 cm betragen. Das Saatgut kann auch in kleineren Abständen gesät werden, durch Pikieren werden die gewünschten Abstände erreicht. Die zu viel gewachsenen Pflanzen können als Futter verwendet werden.

Wenn die Rübe zu groß und dadurch nicht mit einem mal verfüttert werden kann?

Extrem große Rüben wie auf den Bildern zu sehen, werden bei den kleinen Nagern kaum mit einem mal verfüttert, nach dem Anschneiden der Rübe wird die Schnittstelle sehr schnell schwarz und kann nicht mehr als Futter verwendet werden. Die Schnittstelle kann mit Alufolie oder Frischhaltefolie abgedeckt und im kühlen und dunklen Raum noch einige Zeit gelagert werden. Bilden sich kleine schwarze Stellen (punktartig) können diese großzügig weggeschnitten werden, bis wieder frische Rübe zu erkennen ist.

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Pflege

Die Pflanzen sollte frei von Wildkräutern sein, ein regelmäßiges Hacken ist für gutes Wachstum der Pflanzen erforderlich. Beginnen sich die Rüben (Fruchtkörper) zu bilden, sollten die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden. Zusätzlich können die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden, auf Kunstdünger kann verzichtet werden. Eine Zugabe von Komposterde um die Pflanzen ist ausreichend, eine zusätzliches gießen mit Brennnesseljauche kann ebenfalls erfolgen, dadurch wird eine zusätzliche Kräftigung der Pflanze erreicht.

Futterrüben anbauen

Ernte und Lagerung

Geerntet werden die Rüben von Oktober bis November, vor den ersten Frösten. Die Lagerung kann in einer Miete, dunklen kühlen Keller oder in einem dunklen frostfreien Geräteschuppen erfolgen. Ist der Lagerraum hell, sollten die Rüben abgedeckt werden.

Die Rübe für den Menschen

Bis zum 18. Jahrhundert stand die Futterrübe auf dem Speiseplan der Menschen, es wurde nicht zwischen Nahrungs- und Futterpflanze unterschieden. Mitte des 18. Jahrhundert wurden gelbe Sorten, als Runkelrübe bzw. Futterrübe bekannt, da sich diese gut über den Winter lagern lassen.

In der heutigen Zeit findet die Rübe wieder den Weg in die Küche, wenn auch langsam gewinnt sie wieder Bedeutung für unsere Ernährung und nicht nur als ausgehöhlte Laterne mit Gruselgesicht zu Halloween.

Aus gekochten Rübenstückchen mit Speck, Zwiebeln und Gewürzen lassen sich die verschiedensten Suppen zubereiten. Rübenstückchen gedünstet oder leicht angebraten können als Beilage verwendet werden. Die Herzblätter lassen sich als Blattgemüse bzw. wie Spinat verwendet werden.
Die Rübe als Heilpflanze

Die Römer nutzten die Rübe als Heilpflanze gegen Verstopfung und Fieber. Als Heilmittel für das Verdauungssystem, das Herz, als Abführmittel, bei Husten, schlechten Atem und Kopfschmerzen wurde sie nach dem Mittelalter verwendet. Der Pflanzensaft wurde zur Heilung von Geschwüren verwendet.

Mischt man den Saft mit Essig sollte er gegen Schuppen, Schorf und Haarausfall helfen. Die Samen und andere Pflanzenteile wurden in der Volksmedizin gegen Tumore eingesetzt. Nach neusten Untersuchungen beeinflusst der Gehalt von Betacyanin, Betain und Cholin den Stoffwechsel von Krebszellen. Mineralstoffe, Betalain und Mikronährstoffen haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem.

Inhaltsstoffe der Rübe

Der Nährwert der Rübe ist hoch, mit einem Wasseranteil von ca. 90% hat die Rübe wenig Kalorien. Die Rübe ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Vitaminen der B-Gruppe.

Die Rübe

Sie ist zweijährig, im Ersten Jahr bildet sich eine Blattrosette mit großen Laubblättern und einer dicken Wurzel die sich zu einem orangen, weißen oder gelben Rübenkörper ausbildet. Der Rübenkörper kann sich als Kugel-, Oliven-, Walzen- oder als pfahlartiger Körper entwickeln.

Im ersten Jahr kann der Rübenkörper geerntet werden, verbleibt dieser in der Erde entwickelt sich im zweiten Jahr ein bis zu 1,50 Meter hoher Blütenstand an denen die Samen wachsen. Ist der Samen reif stirbt die Pflanze ab, der Rübenkörper kann nicht mehr als Futter verwendet werden.

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