Häcksler oder Schredder ist hier die Frage. Ein Gerät mit zwei Namen und dient als mechanisches Gerät zum Zerkleinern unterschiedlichster Materialien. Schredder machen alles klein wie Autos, Altbauholz, Kunststoff, Bauabfälle, Steine (auch Brecher genannt) und vieles andere mehr, sowie in unserem Garten alle Gartenabfälle. Der praktische Nutzen ist, dass aus sperrigen und großvolumigen Abfällen das Volumen extrem verringert wird. Ausgerüstet ist die Technik mit versetzten Walzen, einer Schlagscheibe, Messer oder als Hammermühle. Das Hächselgut wird je Ausführung in kleine Stücke durch Zerschneiden, Zertrümmern, Zerreiben, Zerreißen oder Zermahlen in kleine Stücke zerstört. Die Ausgangsmenge von großen Stücken wird um ein Vielfaches zerkleinert.
Einsatz im Garten
Für Gartenabfälle – egal ob es sich um reinen Grünschnitt oder Holz handelt – bedeutet dies, dass aus einer Menge die mit Berg auf einen durchschnittlichen 2-Achs PKW-Anhänger passt – nach dem Zerkleinern eine Füllung für eine Schubkarre wird. Ein kraftvoller Schredder zerkleinert Schnittgut von Hecken, Bäumen, Staudenstängel, Laub, Sträuchern, groben Kompost, Heu, Baumrinde, Festen Stallmist, Topfpflanzen sowie Abfälle von Obst und Gemüse. Das zerhäckselte Material lässt sich vielfältig einsetzen, auf dem Komposthaufen verrottet es doppelt bis dreimal so schnell wie bei herkömmlicher Komposttierung. Eine Mulchdecke aus Kleinmaterial verhindert eine zu hohe Bodenverdunstung und verringert das Wachstum von Wildpflanzen. Praktisch ist es das Material als Wegbelag zwischen den Pflanzungeneinzusetzen, es bleiben nicht nur die Schuhe sauber, die gesamte Wegstrecke wird zum regelrechten Komposthaufen. Ist das Material auf den Wegen mit der Zeit verrottet, kann es gleich auf die Pflanzflächen als Dünger verteilt werden, eine bessere Versorgung mit Humus gibt es nicht. Für die Umwelt heißt das, in diesem Garten ist eine Kunstdünger freie Zone, dass zerhäckselte Gut wird damit zum perfektesten Biodünger.
Einsatz in der Tierhaltung
Der Anteil der Kleintierhaltung nimmt immer mehr zu, so werden neben den eigentlichen Kleintieren immer mehr Hühner, Kaninchen, Enten, Gänse und Vierbeiner als (Klein)- Nutztiere gehalten. Ein Häcksler lässt sich zum Zerkleinern von Kartoffeln, Futterrüben, Mais, Maisstängeln, Sonnenblumenstängeln und sonstiges Grünfutter verwenden. Stroh lässt sich mit einen Häcksler zu Kleintierstreu verarbeiten, was eine wesentliche Kosteneinsparung gegenüber den Kleinpackungen ist, da ein Ballen Stroh im Durchschnitt genau so viel kostet wie eine Kleinpackung und aus einem Ballen Stroh lassen sich viele Kleinpackungen herstellen. Selbst hergestellte Einstreu hat den Vorteil, dass diese nicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln und anderen Giften behandelt ist. Das Material in Kleingebinden (übliche Verpackungen in Folie wie sie in Märkten und Zoohandlungen erhältlich sind) wird zusätzlich mit Spritzmitteln behandelt, da es in den Märkten direkt neben den Lebensmittelbereichen zum Verkauf angeboten wird.
Der Schredder-Häcksler für die Energiegewinnung
Zerkleinertes und getrocknetes Holz, Laub oder andere Gartenabfälle lassen sich entweder gepresst oder auch als loses Material für Kamine und diverse andere Öfen die Holz oder Kohle verfeuern als zusätzliches Brennmaterial einsetzen.
GartenBob-Tipp: Das Material erst zerschreddern, danach auf einer ebenen Fläche (wie Heu) trocknen. Trockenes Material wie Äste oder Heckenschnitt zerkleinern hat einen hohen Verschleiß an den Schnittgeräten.
Einsatz in Biogasanlagen
Weltweit werden immer mehr Kleinbiogasanlagen eingesetzt, diese versorgen die Haushalte (vor allem im Einfamilienbereich) mit Gas zum Betreiben von Herden und Heizungen. Bevor es zur Gasherstellung kommt, muss die verwendete Biomasse Gären (Fermentieren) dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Nass – oder Trockengärung handelt, je kleiner das Material, je schneller ist die Biomasse einsetzbar. Um eine Biogasanlage betreiben zu können muss genügend Biomasse vorrätig sein, je kleiner die Vorratsmasse je geringer die Lagerkosten.
GartenBob-Tipp: Gegenüber dem Einsatz als reines Brennmaterial welches trocken gelagert wird, muss Biomasse nass gelagert werden. Durch die Nass – bzw. Feuchtlagerung setzt eine Vorgärung ein.
Häckselmaterial für den Grill und Räucherspass
Im Räucherofen lässt sich das zerkleinerte Material sehr gut einsetzen. Auch beim Grillen kann durch Zugabe von Kleinmaterial das Aroma des Grillgutes verbessert werden. Beim Räuchern und Grillen wird natürlich nicht der herkömmliche kleingehäckselte Grünschnitt verwendet, je nach Geschmacksrichtung und Blieben kann dann Kirschholz, Kiefernzapfen, Apfel, Wiesenkräuter und andere Hölzer verwendet werden. Auch in diesem Fall sollte das Material nass zerkleinert und dann getrocknet werden.
Welcher Typ Häcksler – Schredder soll es sein?
Beim Kauf eines Schredder steht immer die Frage Benzin- oder Elektromotor. Für einen Minigarten unter 100 m² ohne Bäume, Hecken mit nur kleinen Ziergehölzen dürfte ein Elektrogerät ausreichen, da man ein mit Benzinmotor ausgestattetes Gerät nicht auslastet. Da wo ein kleiner Garten ist, sind auch andere kleine Gärten wie zum Beispiel in Reihenhaussiedlungen, alle zusammen sind ein sehr großer Garten. In diesem Fall sollten die Hausbesitzer überlegen, ob man nicht eine Gerätegemeinschaft bildet und zusammen die richtigen leistungsstarken Geräte kauft. Zehn Häuser haben zehn kleine leistungsschwache Elektro Schredder und jeder Grundstücksbesitzer müht sich beim zerkleinern seiner Abfälle ab.
Der Kauf eines gemeinschaftlich genutzten leistungsstarken Benzin Schredder wäre in diesem Fall sinnvoll. Der Einsatz eines Gartenhäcksler, Gartenschredder mit Benzinmotor lohnt sich immer, schon alleine durch seine Unabhängigkeit vom Elektronetz und damit von langen Leitungen. Ein leichter Platzwechsel ohne mühsames Leitungen auslegen macht den Benzin Schredder zum sofort einsetzbaren Gartengerät, vorausgesetzt, er ist betankt. Der Markt bietet eine Vielzahl von Geräten an, allerdings bieten die meisten Garten- und Baumärkte nur Billiggeräte an. Bei Kauf eines Häcksler sollte auf Qualität und Leistungsstärke geachtet werden, hochqualitatives Material setzt eine lange Lebensdauer und sehr Leistungsfähigkeit voraus.
Gartenabfälle sinnvoll nutzen
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des zerhäckselten Materials machen einen Häcksler im Garten zum Multitalent. Auch in Sachen Verwertbarkeit des Materials ist es besser einen Häcksler für seine Gartenabfälle einzusetzen. Auf den Wertstoffhöfen und Grünschnittsammelstellen landet jegliches Material auf einem Haufen, eine Kontrolle ob dabei extrem krankes oder verseuchtes Material ist nicht möglich. Auch die Ausnutzung des Materials ist nur einseitig, da das angelieferte Material lediglich nur kompostiert wird oder in Verbrennungsanlagen wandert. Verwendet man sein eigenes Material aus dem Garten kann man sicher sein, dass sich keine Schadstoffe daran bzw. darin befinden.