Im 19. Jahrhundert war der Biber europaweit so gut wie ausgerottet. Gejagt wegen seines Fells, des Bibergeils, einem Sekret das einer wundersamen Wirkung nachgesagt wird, als Nahrungsmittel und seinem Fell. Die Trockenlegung von Landschaften und der Ausbau von Flüssen und Bächen trugen zum verschwinden der Biber bei. Mittlerweile ist der Biber in Europa wieder heimisch geworden, umfangreiche Schutzprogramme und Ansiedlung von Bibern führte dazu, dass sich der Biber wieder natürlich ausbreitet.
Konflikte durch Biber in unserer Kulturlandschaft
Der Biber auf unseren Bild ist drei Meter vom GartenBob.de Garten entfernt und scheint sich eine Pause zu können. Der kleine Fluss der an unseren Garten grenzt gehört zum Verbreitungsgebiet der Elbbiber. Sehr steile und hohe Ufer sind nicht die idealsten Bedingungen für Biber, auch ist dürfte der Gehölzbestand nicht genügend Nahrung bieten und so wird dieser Teil des Flussabschnitts nur zur Durchreise der Biber benutzt. Eine hohe Dichte von Gärten und Häusern sowie die Infrastruktur dürften dafür sorgen, dass sich der Biber nicht ansiedelt.
Um dem Biber hier einen Lebensraum zu ermöglichen müssten hunderte von Gärten unzählige Ein- und Mehrfamilienhäuser und ein ganzes Dorf umgesiedelt werden. Würden sich Biber ansiedeln und einen Damm bauen und damit den Fluss aufstauen, darf man an die Folgen nicht denken, so ist es besser die Biber benutzen den Flussabschnitt nur zur Durchreise auf der Suche nach einem besseren Lebensraum. Immer wieder entstehen Konflikte durch Biber in unserer Kulturlandschaft. Wenn sich Biber ansiedeln gestalten diese ihren Lebensraum und der Ärger ist vorprogrammiert. Immer wieder kommt es zu Unterminierungen (Begriff-unterminieren: aufweichen, abbauen, aushöhlen, durchlöchern, unterhöhlen, zersetzen und ins wanken bringen sowie beeinträchtigen, erschüttern, ruinieren, beschädigen, schmälern, schwächen, trübenverletzen, zunichtmachen und zu Fall bringen) von Uferbereichen und Fahrwegen, es entsteht Einbruchgefahr. Weiter werden Schutzwasserbauten, Fischteiche und Löschwasserteiche beschädigt. Es kommt zu zusätzlichen Treibholz, was sich störend auf Wehre und Mühlgänge auswirkt. Die Vernässung in der Land- und Forstwirtschaft und Siedlungsgebieten ist ein weiteres Problem.
Konflikte in den Griff bekommen
Die Aktivitäten der streng geschützten Biber werden überwacht und eine Vielzahl von Plänen im Natur- und Artenschutz sind für Gegenmaßnahmen vorhanden um die Konflikte zu minimieren. Bibermanagement heißt das Zauberwort was Natur- Bieberschützer und verantwortliche Politiker vertreten. Was soviel bedeutet wie Öffentlichkeitsarbeit, Populatinsüberwachung, Präventions- und Akutmaßnahmen und Beihilfen für Grundstückseigentümer. Natürlich ist es verboten die Tiere zu jagen oder mit Gewalt zu vertreiben, Biber lassen sich auch umsiedeln. Konflikte würden nicht entstehen wenn man die Hardliner von Natur- und Biberschützer sowie die Politiker in die Gebiete umsiedeln würde in denen Gefahr durch die Biber entstanden ist. Wie lange würden die Hardliner es aushalten. wenn ständig der Keller ihres Hauses feucht ist und Schimmelgefahr besteht oder ihr Grundstück vernässt?
Biber gehören zur Natur wie die Luft zum Atmen, aber immer im Einklang mit unserer Kulturlandschaft.
Der Biber / Castoridae
Biber sind die zweitgrößten Nagetiere auf der Erde und teilen sich in zwei Arten auf, den Europäischen bzw. auch Euroasischen und Kanadischen Biber. Welcher der Beiden nun der Urbiber war ist dabei im eigentlichen egal, unterscheiden sie sich nur in ihrer Chromosomenzahl. Die beiden Arten sind kaum zu unterscheiden, der Europäische Biber ist nur ein Stück kleiner und vielleicht auch etwas leichter. Um nun genau zu wissen um welche Art es sich handelt muss man ihn fangen, vermessen und wiegen. Dem Gärtner kann es also egal sein welcher seine Bäume fällt, damit können sich die Zoologen beschäftigen. Um festzustellen ob es wirklich ein Biber ist und kein Nutria oder eine Bisamratte reicht ein Blick auf den abgeplatteten Schwanz. Biber können ca. 20 Minuten tauchen, Nase und Ohren werden dabei verschlossen. Die Biberfamilie besteht aus dem Elternpaar sowie zwei Generationen von Jungtieren. Je nach Qualität des Lebensraumes umfasst das Revier 1 bis 3 Kilometer Gewässerstrecke. Markiert wird das Revier mit Bibergeil, ein Sekret das aus einer Drüse im Afterbereich agegeben wird. Biber sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Wasserpflanzen, Sträuchern und Laubbäumen. Von den gefällten Bäumen dienen Zweige, die Rinde sowie die Blätter als Nahrung, Gräser und Schilf wird ebenfalls verzehrt.
Der Biberbau
Bestehend aus den verschiedensten Wohnbauten und dem Biberdamm. Ein Teil der Bauten wird bis ins Ufer gegraben, ein weiterer Teil wird mit Baumaterial wie Zweige, Stämme, Äste, Schlamm und Steine gebaut.Normal befinden sich im Revier 2 bis 4 Wohnbaue, es können aber auch bis zu zehn entstehen. Der Eingang liegt immer unter Wasser, wobei der eigentliche Wohnkessel über Wasser liegt. In der Burg leben die Eltern mit ihren Jungen. Kurz bevor im Mai die nächsten Biber geboren werden müssen die Jungen des letzten Wurfes den Bau verlassen. Die auswandernden Biber können Strecken bis zu 100 km bewältigen um sich ein neues Revier zu suchen, wobei der Durchschnitt im Bereich von 25 km liegt.
Es hat hunderte von Jahren gedauert den Biber auszurotten, also sollte es wieder hunderte Jahre dauern bis er sich an unsere Kulturlandschaft angepasst hat. Gewaltansiedlungen bringen nur Konflikte nicht nur für die Biber sondern auch für uns Menschen.