GartenBob.de Initiative 2 x 2 Meter für die Natur

Einige hundert Jahre hat die Menschheit versucht die Natur aufzuräumen und zu beherrschen. Wie gut die Natur zu beherrschen ist zeigen uns Erbeben, Tornados, Tsunamis, Lawinen oder einfach nur Überschwemmungen. Ein paar wenige Schneeflocken auf Schiene oder Straße und die ganze Infrastruktur steht still, eine etwas größere Windböe und stundenlanger Stromausfall ist die Folge.

Immer wieder setzt die Menschheit noch einen darauf, wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird regelrecht kaputt gepflegt und mit Unkrautvernichtungsmitteln und Kunstdünger verseucht.

Wie wäre es einmal anders herum?

Nicht nur nehmen von der Natur – auch einmal etwas geben

Stellt man sich vor, dass in jeden Garten, auf allen öffentlichen Grünflächen, auf allen Grundstücken an denen noch eine freie nicht bebaute Fläche ist, nur 2 x 2 Meter für die Natur abgezweigt werden kann, ergebe dass ein gigantisches Naturschutzgebiet. Für den Balkon wäre ein kleiner Blumenkasten oder Pflanzkübel ausreichend.

Initiative 2x2

Der Garten am Haus

Sehen die meisten Gärten nicht alle gleich eintönig aus, perfekt gestylt bis in die kleinste Ecke von jeder Naturfreundlichkeit entfernt.

Wie Sie dies feststellen? Diese Frage beantwortet sich von ganz alleine, wenn Sie sich oder besser die Kinder sich über einen Schmetterling freuen, obwohl in einen funktionierenden Garten Schmetterlinge ganz normal sind. Wenn eine Libelle schon Seltenheitswert hat obwohl ein Gartenteich vorhanden ist. Wenn sich über eine Meise oder Fink gewundert wird, obwohl diese zu jeden Garten gehören oder ein paar Kaulquappen bewundert werden als ob diese nur einmalig sind auf dieser Welt, dann wissen Sie das etwas nicht stimmt.

Stadtparkanlagen

In jeder Kommune in Massen vorrätig, abertausende Quadratmeter die außer mit ein paar wenigen Rabatten und Ziergehölzen als tote Naturflächen ihr Dasein fristen. Nehmen Sie doch einmal Platz auf einer Parkbank und lassen den Blick über die radikal geschorene Rasenfläche schweifen. Nichts tut sich, vielleicht entdecken Sie ein paar Amseln, Tauben oder Enten die auf einen Kunstteich schwimmen, wenn dann noch eine Biene hinzukommt, ein Schmetterling und wenn es hoch kommt eine Libelle, können Sie sich glücklich schätzen Natur hautnah erlebt zu haben.

Schrebergarten

Hier ist es die Devise “Naturgemäß gärtnern” zumindest auf dem Papier, gibt es doch einen Leitfaden des Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. der leider noch nicht in allen Gartenkolonien angekommen ist. Das liegt wohl noch an der Sturheit einiger Vorstände das alles aufgeräumt und von Wildpflanzen befreit ist.

Sportanlagen

Zwischen der eigentlichen Anlage den Gebäuden und dem Parkplatz befinden sich an vielen Sportflächen Rasenflächen die regelrecht kurz geschoren nichts weiter bieten, als grün und im Sommer mit verbrannten braunen Rasen glänzen.

Parkplätze

Ein gigantisches Potenzial an Naturfläche zu mindestens wenn Abgrenzungen und Einfriedungen der Natur überlassen würden und nicht Tonnen von Rindenmulch zwischen dahin kümmernden Park und Strauchrosen geschüttet würden.

Strand-und Uferpromenaden

Diese gibt es nicht nur am Meer sondern auch an allen anderen Gewässern. Rasen kurz geschoren wie ein Igelhaarschnitt bis ans Ufer wie unnatürlich und für die Tierwelt nicht gerade einladend. Rosen- und künstlich gestaltete Blumenbeete sind auch fehl am Platz, kosten viel Geld und machen Arbeit. Von dem Frevel verblühte Pflanzen herauszureißen und durch vorgezogene neue zu ersetzen.

Es geht auch anders – 2 x 2 Meter

2 x2 Meter vom geliebten aufgeräumten naturfeindlichen Garten abzweigen und alles seinen natürlichen Lauf überlassen, den Rest macht die Natur von ganz alleine.

Es gibt nur wenige Eingriffe die erfolgen sollten:

  • wachsen auf der kleinen Fläche nur Pflanzen von einer Art wie zum Beispiel Brennnesseln, reduzieren Sie diese auf ein Minimum von 1 – 2 Pflanzen, wächst nur Fingerkraut wird dieses auf 2/3 entfernt
  • Bäume oder Ausläufer von angrenzenden Sträuchern werden entfernt
  • um schnell eine naturnahe kunterbunte Fläche zu erreichen können noch am Standort wachsende Wildpflanzen eingepflanzt werden
  • wenn es stört das die Fläche noch nicht so naturnah aussieht kann eine Mischung von Naturrasen ausgesät werden, dieser Rasen kann dann nach und nach herausgezogen werden

Mehr müssen Sie nicht tun, einfach alles der Natur überlassen. Die Fläche kann natürlich vergrößert werden sowohl ihre Form, ob als Dreieck, Rechteck oder Kreis spielt keine Rolle. Für größere Rasenflächen in Stadtparkanlagen kann eine größere Fläche in der Mitte der Anlage gewählt werden. Diese Flächen dürfen nur nicht mehr gemäht werden, nie.

Initiative 2x2 Garten

Geduld ist angesagt

Es dauert mindestens 1 – 2 Jahre bis sich eine standortbedingte Flora und Fauna einstellt. Auf Privatgrundstücken dürfte es keine Probleme geben, hingegen was den öffentlichen Raum betrifft dürften sich ganze Bürgerinitiativen gegen diese Wildflächen bilden und es als unordentlich von Unkraut verwilderte Flächen bezeichnen.

Überzeugen lassen sich solche Naturfeinde nicht, ihr Wissen über die Natur ist begrenzt. Jeder Baum im Wald und selbst die Wasserpflanzen im Meer sind Wildpflanzen also Unkraut, haben Sie als Initiator von 2 x 2 Meter für die Natur Mitleid mit solchen Menschen, man kann diese nur bedauern.

Diese Menschen wissen nicht was sie tun!

Initiative 2x2 im Garten

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich habe 50 Jahre gebraucht um diesen Weg konsequent einzuschlagen.
    Ich freue mich besonders über junge Menschen die diesen Weg sehr frühzeitig in ihrer Entwicklung gehen.

    Das macht Hoffnung! – für die Zukunft,
    – für die Enkel,
    – für die Menschheit und
    – für unsere Erde.

    Fukuoka schreibt das sehr deutlich mit einfachen Worten in seinen Büchern.

    Rolf

  2. Mein Garten ist mein Garten mit viel Natur und jedes Jahr finde ich darin Neues, was ich bisher noch nicht kannte.
    Mein Garten ist quasi mein ganzes Leben mit sehr sehr viel Vielfalt und ist gleichzeitig auch meine Medizin. So gehe ich immer mehr über, die Blätter und Blüten zu essen, solange ich auch bei den Gartenarbeiten bin und es macht mich sogar richtig satt oder löscht mir den Durst, weil ich das Trinken und Essen beim Arbeiten und Werkeln sehr leicht auch vergeß.
    Doch was mir seit einigen Jahren passiert und besonders seit vergangenen Sommer, das nimmt mir völlig meinen Atem. Ein „Nachbar“ bringt toxisches Material auf den angrenzenden Wegen aus! Und seit diesem Jahr ist es ganz besonders schlimm!!!! Alles stirbt und zieht sich zurück. Soviel Schleimspuren von den Schnecken habe ich bis dato noch nie gesehen. Und auch die Vögel sind sehr verstört, genauso wie ich, denn es stinkt regelrecht schon nach diesem teuflischen Zeug ….. Ich erfreute mich am kleinsten Leben und jetzt noch umso mehr und habe Mitleid mit meinen Pflanzen und der Tierwelt die noch vorhanden sind. Ja, jene die dies nicht schätzen können müssen noch einiges lernen, doch solange leiden leider noch alle mit und werden mit krank…. unsere Erde, die Pflanzen und Tierwelt und schlußendlich auch der Mensch … wenn er es weiß oder auch nicht weiß, was ein vielfältiges Leben überhaupt ausmacht.

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