Skandale über Massentierhaltung und der daraus folgenden Tierquälerei sind an der Tagesordnung. Über die Großproduzenten wird natürlich am meisten hergezogen, dass ist einfach und lässt sich in den Medien gut verkaufen. Ob nun ein Großproduzent oder zehn kleinere Bauern, die ihre Tiere ebenfalls unter unwürdigen Bedingungen halten spielt dabei keine Rolle, nur über die kleinen Betriebe wird nicht berichtet. Selbst auf dem Bauernhof sehen die meisten Tiere die Sonne nur einmal in ihren Leben, auf dem Weg zum Schlachthof. Beim Bauernhof nimmt man dies nur nicht so war, da dieser auf Grund seiner Baulichkeiten immer noch eine ländliche Idylle vorspielt.
Nur dort wo die Kühe noch auf der Weide stehen, Hühner im Freien herumlaufen können, Schweine sich im Matsch suhlen und Kaninchen genügend Auslauf haben, kann man von artgerechter Haltung sprechen. Das ist aber nicht alles, dazu kommt noch das Futter, selbst wenn die Tiere artgerecht gehalten werden spielt die Fütterung eine große Rolle. Was nützt die beste Freilandhaltung, wenn die Tiere mit sogenannten Kraftfuttermischungen gefüttert werden. Massenhaft werden Sojafuttermittel eingesetzt, bedenkt man, das diese um den halben Erdball geschippert werden und hunderte Großraumfrachter im Linienverkehr fahren, müsste man weinen.
Weiter werden über die künstlichen Futtermittel zusätzlich Vitamine, Mineralien und andere Zusätze verfüttert. Bei einer ausgewogenen Fütterung wäre dies nicht nötig, alles was die Tiere benötigen wächst auf unseren heimischen Boden. Soja? Gehört nicht in den mitteleuropäischen Raum, höchstens man hat asiatische Schweine oder Wasserbüffel. Das deutsche Hausschwein oder Huhn ist mit den heimischen Futter vollkommen zufrieden.
Bauern halten sich an die gesetzlichen Bestimmungen
Ein Bauer der die Tiere nach gesetzlichen Vorschriften hält, wird ebenfalls zum Tierquäler, da es keine Vorschrift gibt, dass die Tiere ein Anrecht haben, wenigsten einmal am Tag die Sonne zu sehen. Die vorgeschriebene Platzvorgabe dürfte für die Tiere kaum ausreichen, die Größe der Fläche je Tier reicht noch nicht einmal aus, dass sich das Tier problemlos um die eigene Achse bewegen kann. Für die Kuh bedeutet das, Bewegungsfreiheit, im wahrsten Sinne kann die Kuh sich noch nicht einmal in den Hintern beißen.
Warum halten die Bauern ihre Tiere unter unwürdigen Bedingungen?
Die einfachste Antwort: Gier. Da muss es die modernste Melkanlage sein, unbedingt der Mähdrescher mit Satellitenunterstützung, der eigentlich nur Sinn macht, wenn der Bauer nicht mehr im Mähdrescher sitzen würde, es muss unbedingt das neueste Modell eines Traktors sein, natürlich man füttert nicht mehr mit Hand sondern, dass übernimmt die vollautomatische Fütterungsanlage sowie immer das neueste Modell von Stall und das wohl unnötigste, alles muss per PC gesteuert sein.
Alle diese technischen Errungenschaften braucht der Bauer für sein Ego, die ersten Schritte am Morgen sind nicht zu den Tieren im Stall sondern an den Computer schließlich sieht man die Tiere auf dem Bildschirm. Bekommt der Bauer noch Aufträge von Supermarktketten oder noch besser von Discountern kann er noch mehr verdienen, da diese garantiert große Mengen Tiere abnehmen. Den Preis zahlen die Tiere, schließlich müssen diese sehr preiswert sein. Die meisten Konsumenten fordern strengere Gesetze, braucht man nicht, jeder Verbraucher (Konsument) hat doch schon die Alternative, Bioprodukte. Diese Tiere werden unter humaneren Bedingungen gehalten, allerdings werden die Produkte teurer.
Kauft kein Verbraucher die Tiere aus Massentierhaltung, sehen die Anbieter schlecht aus, bleiben auf den Produkten aus Massentierhaltung sitzen. Für all diesen Komfort braucht der Bauer natürlich eine Menge Geld und dieses gibt es von der Bank und wenn es frisches Geld gibt macht das Bauerleben auch Freude. Spätestens wenn dann Subventionen gekürzt werden oder die Lebensmittelpreise fallen geht das Gejammer los.
Wer hat Schuld an der Massentierhaltung? Der Konsument von Produkten aus Massentierhaltung. Würde keine Produkte aus Massentierhaltung gekauft werden, gebe es keine Massentierhaltung und die daraus folgende Tierquälerei nicht mehr.
Es gibt noch eine schnellere Lösung
Bei jeder Bundestagsdebatte und anderen Sitzungen müssten auf einer Großbildleinwand Filme mit den Bildern aus Ställen der Massentierhaltung laufen, inklusive mit den Zuständen die in den Ställen herrschen. Noch wirkungsvoller wäre die Großbildleinwand in der Kantine des Bundestages und vor allem im Speisesaal, wenn Staatsgäste zum Essen geladen sind. Ist doch kein Problem, schließlich sind die Bedingungen unter denen die Tiere gehalten werden vom Gesetzgeber erlaubt. So zeigen die Bilder auch den Staatsgästen was „Deutsche Wertarbeit“ ist. Guten Appetit. Besonders dürfte den Gästen Fleisch mit Zugabe von Keimen schmecken.
Nachdenken ist angesagt:
Schuld ist immer der Konsument. Geld für das neuste Modell von Mobiltelefon und Flachbildfernseher ist immer vorhanden nur nicht für vernünftige Lebensmittel.