Raupen an Obstbäumen fressen die Blätter ab

Als Raupen werden die Larven von Schmetterlingen (Falter), Motten sowie bestimmter Insekten wie die der Pflanzenwespen bezeichnet. Weiter kommen die Minierer, von bestimmten Schmetterlingen, Käfer oder der Minierfliegen hinzu. Ist das natürliche Gleichgewicht in Ordnung, treten Raupen nur vereinzelt auf und richten im Garten an Obstbäumen und anderen Pflanzen keinen schaden an. Da ihre natürlichen Fressfeinde als regelrechte Schädlingsbekämpfer auftreten. Alleine während der Brutzeiten benötigen Vögel Unmengen von Insekten, dazu gehören auch Raupen. Ihr Futter finden die Vögel in und an Bäumen, abgesehen von denen, die ihre Nahrung im Flug fangen. In einem Garten mit genügend Brutmöglichkeiten oder der Umgebung wird es selten zum massenhaften Auftreten von Raupen kommen.

Massenbefall von Raupen

Die Ursache von extremen Befall von Raupen liegt nur an einem gestörten natürlichen Gleichgewicht. Diese Störungen sind auf Grund der übertriebenen angeblichen aufgeräumten Grundstücke und Kulturlandschaften hausgemacht.

Es spielt keine Rolle, um welche Raupenart es sich handelt

Extrem ordentliche Grundstücke bieten Vögeln überhaupt keine Brutmöglichkeiten. So schön die extrem kurz geschorene Zierhecke auch aussehen sollte, für Vögel ist diese nutzlos, da die Hecke keinen natürlichen Schutz für die Vögel und ihren Nachwuchs bietet. Grundstücke mit reinen in Form geschnittenen Ziergehölzen und nur einer super kurz geschnittenen Rasenfläche sind ebenfalls sinnlos. Da mag zwar ab und zu noch ein oder mehrere Obstbäume stehen, aber auf Grund von fehlenden Nistmöglichkeiten sind auch zu wenig Vögel vorhanden. Nur für Amseln ist ein kurzer Rasen nützlich, da diese leichter an ihre Regenwürmer herankommen. Viele Grundstücksbesitzer rechtfertigen Umwelt- und Naturschutz indem sie auf ihren Grundstück einen Nistkasten an einen Baum anbringen, eine dürftige Rechtfertigung, ein Nistkasten ist zu wenig.

Ein gesunder Obstbaum ohne Raupen.

Ein gesunder Obstbaum ohne Raupen.

Raupen bekämpfen

Auf die Chemiekeule sollte verzichtet werden, schließlich wirken sich die Gifte auch auf die natürlichen Feinde aus. Extremer Befall von Raupen tritt normaler Weise nur einmalig auf und wiederholt sich in den seltensten Fällen jährlich. Selbst wenn die Raupen von Obstbäumen sehr viele Blätter fressen, wird dies von gesunden Bäumen verkraftet. Die optimale Lösung ist das Absammeln der Raupen, was sich bei großen Bäumen allerdings schwierig gestaltet. Der Handel bietet Biospritzmittel gegen Raupen an, allerdings sollte auch mit diesen Mitteln sparsam umgegangen werden. Leimringe können um Äste gewickelt werden, an denen bleiben die Raupen kleben.

Der Einsatz von Klebetafeln die in den Baum gehängt werden mindern im Vorfeld, das die Falter ihre Eier ablegen, allerdings fliegen nicht alle Falter die Klebetafeln an. Ein bestreuen mit Tabak hilft ebenfalls, allerdings muss man sehr viel Rauchen um große Bäume zu bepudern. Die Asche kann man sich in Raucherklubs oder Gaststätten mit Raucherraum beschaffen. Wirkungsvoll ist auch Ruß. Bei großen Bäumen wird es schon problematisch die Raupen zu bestreuen. Ist eine große Leiter vorhanden ist dies kein Problem, seitwärts anstellen und die Asche oder den Ruß wie bei aussäen von Grassamen über den Baum verteilen. Einige Raupenarten mögen keinen Knoblauch, dazu einen Knoblauchsud herstellen und den Baum einsprühen.

Knoblauchsud herstellen:

  • Auf 10 Liter Wasser kommen ca. 80 g Knoblauch. Die Zehen zerkleinert und in 1 Liter Wasser aufgekocht. Den Sud in das restliche Wasser geben und ca. 15 Minuten ziehen lassen.
  • Eine stärkere Knoblauchlösung ist auf 3 Liter Wasser 100 g Knoblauch einsetzen, für hartnäckige Raupen.

Weitere Hausmittel

Wermut: Eine starken Tee aus Wermutkräutern herstellen und den Baum einsprühen.

Algenkalk: Algenkalk unter den Baum streuen, wirksamer ist es den Algenkalk über die Raupen zu streuen.

Schmierseifenlösung: Eine Seifenlösung herstellen und die Raupen besprühen.

Brennnesselsud: Bei GartenBob.de findet man unter der Kategorie Garten Video eine einfache Anleitung zur Herstellung von Brennnesselsud, Brennnessel Sud herstellen – Video .

Die einfachste Lösung

Es gibt nichts einfacheres Raupen zu bekämpfen, den Garten naturnah einrichten. Stimmt das natürliche Gleichgewicht, gibt es auch keine Raupen. Man sollte immer daran denken, wie schön Schmetterlinge aussehen, wenn diese durch den Garten flattern. Eine Vielzahl von Faltern stehen auf der Roten Liste und sind vom aussterben bedroht. Naturnah Gärtnern mit GartenBob.de und es gibt keine Probleme mit Raupen, obendrein kann man sich trotzdem an den Schmetterlingen erfreuen.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Moin Herr Kühne,

    als ich soeben las, dass der Raupenbefall einem aufgeräumten Garten geschuldet ist, musste ich lachen.
    Wir haben einen naturnahen Garten (Benjeshecke, Brennnessel, Giersch & Co., Totholzhaufen, vielen Nistkästen, Teich, usw.) und mähen unsere Streuobstwiese nur 1 oder 2 x im Jahr. Trotzdem haben wir wiederholt eine Raupenplage auf allen 21 Obstbäumen, Haselnusssträuchern und anderen Pflanzen. Wir binden jedes Jahr im frühen Herbst Leimbinder um die Bäume, haben unzählige Raupen abgesammelt und die Bäume bereits mehrmals mit Brennnesselsud und Schmierseife besprüht – alles ohne Erfolg.
    Es muss also eine andere Ursache geben, dass tausende Raupen unseren Garten „überfallen“. Wir sind ratlos…

    Freundliche Grüße aus Ostfriesland,

    Birgit

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