Rotkohl Krankheiten

Rotkohl auch als Rotkraut, Blaukraut, Roter Kappes, Rotkabis und Blaukabis bezeichnet sollte in keinem Garten fehlen. Als wohlschmeckende Kohlart ist er reich an Mineralstoffen. Eisen, Senfölen und Vitamin C.

Blattläuse am Rotkohl

Bei Befall durch Blattläuse kann es zu Wachstumsstörungen kommen, die Blätter verkrüppeln und rollen sich ein. Auf Grund der Vielfalt der Arten von Läusen können diese unterschiedliche Verfärbungen haben, weißlich grün bis grün-grau sowie grau bis schwarz. Blattläuse treten in großen Kolonien auf und sondern Honigtau ab. Auf dem Honigtau kann sich ein Pilz ansiedeln, dieser sorgt für eine Schwarzfärbung des Taus.

Den Befall von Blattläusen kann man an Ameisen erkennen , da diese an der Pflanze herumkrabbeln und den Honigtau ernten. Ist das natürliche Gleichgewicht im Garten in Ordnung, erledigen Marienkäfer und ihre Larven, Schwebefliegenlarven, Florfliegen und deren Larven, Raubwanzen, Raubkäfer, Laufkäfer, Weichkäfer, Vögel und Spinnen das Problem mit den Blattläusen. Auf den Einsatz von Giften sollte verzichtet werden, da diese auch die natürlichen Feinde der Blattläuse töten und schließlich will man den Kohl auch noch essen.

Hausmittel gegen Blattläuse

  • Auf einen Liter Wasser 5 bis 7 Waschnüsse geben, ca. 1 Wochen ziehen lassen, die Lösung durchsieben und die Pflanze einsprühen.
  • Neembaumtee (aus der Apotheke) zubereiten, die Pflanze einsprühen oder regelmäßig mit dem Tee gießen.
  • Ein paar Spritzer Schmierseife auf einen Liter Wasser geben und die Pflanze einsprühen.
  • Die Schalen von zwei Zwiebeln kurz mit etwas Wasser aufkochen, durchsieben und nach erkalten der Flüssigkeit die Pflanzen einsprühen.
  • Eine Hand voll Brennnsesselblätter auf einen Liter Wasser geben, alles kurz aufkochen, durch ein Sieb gießen, abkühlen lassen und die Pflanzen einsprühen.
  • Eine Zitrone zerkleinern auf ca. 0,5 Liter Wasser geben, 5 Minuten köcheln lassen, durchsieben, abkühlen lassen und die Pflanzen einsprühen.

Rotkohl Krankheiten

Blattfleckenkrankheit

Die Krankheit wird durch einen Pilz hervorgerufen, es bilden sich braune, rote oder gelbe Flecken auf den Blättern. Der Pilz kann sich bei feuchtem Wetter und schlecht abtrocknenden Blättern stark ausbreiten. Vorbeugen kann man indem auf genügend Pflanzabstand geachtet wird. Zu viel Schatten, Nährstoffmangel oder falsche Düngung begünstigen den Pilz. Bei gießen sollte nur der Boden an der Pflanze gegossen werden, ein begießen der Pflanzen sollte vermieden werden.

Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden um ein Ausbreiten des Pilzes zu verhindern. Bei starken Befall des Kohl ist dieser ebenfalls zu entfernen um ein Ausbreiten des Pilzes auf andere Kohlpflanzen zu verhindern. Der Pilz kann mit Fungiziden bekämpft werden, Hausmittel zeigen meistens keine Wirkung. Zur Stärkung der Pflanzen sollte regelmäßig mit Brennnesselsud gegossen werden.

Erdflöhe

Erdflöhe gehören zur Familie der Blattkäfer. Sie sind ca. 4 Millimeter groß von ihnen gibt es verschiedene Arten ihre Färbung kann schwarz, bronzefarben, bläulich, braun oder grau sein. Am Kohl findet man meistens einen blauschwarz-glänzend gefärbten ovalen Käfer. Erkennen kann man den Befall, dass die Blätter ein bis zwei Millimeter große Löcher aufweisen, auch das Blattgewebe kann abgeschabt sein.

Die Erdflöhe können so viel Blattfläche fressen, dass die Pflanze eingeht. Die Käfer können durch regelmäßiges Harken, Hacken und Gießen vertrieben werde. Dass Aufbringen von Mulch ist ratsam (keinen Rindenmulch verwenden), der Mulch verhindert das Austrocknen des Bodens. Mischkulturen wirken sich positiv aus, Schnittsalat, Spinat und Kopfsalat sind angebracht. Vorbeugend gegen den Käferbefall ist das Gießen mit Brennsesseljauche. Ist der Kohl befallen kann er mit einem Besen abgefegt werden, die Flöhe springen weg und haben dann Probleme den Weg zurück zu finden. Zwiebeln und Knoblauch vertreiben die Flöhe auf natürliche Weise. Das aufstellen von Klebefallen zeigt ebenfalls Wirkung. Insektizide sollte der letzte Schritt der Bekämpfungsmaßnahmen sein.

Falscher Mehltau

Erkennen kann man den falschen Mehltau an einem grau-weißen Schimmelrasen auf der Blattunterseite, auf der Blattoberseite sind gelbe brauen oder violette Flecken sichtbar. Zu viel Feuchtigkeit und eine feuchte Wetterlage begünstigen das Wachsen des Pilzes. Ist das natürliche Gleichgewicht im Garten in Ordnung sorgen Marienkäfer für die Bekämpfung des Pilzes. Kieselsäurehaltige Mittel mit denen die Pflanze besprüht wird helfen gegen den Mehltau. Brennnessel-, Knoblauch oder Zwiebelsud sind wirkungsvoll bei der Bekämpfung von falschen Mehltau.

Kohlhernie

Die Kohlhernie ist eine Pflanzenkrankheit und wird durch den Erreger Plasmodiophora brassicae hervorgerufen und ist ein parasitisch lebender Organismus. Befallen wird die Wurzel der Pflanze, es bilden sich knollenartige, verdickte Gallen. Durch die Gallen wird das Wachstum beeinträchtigt und führt zur Zerstörung der Wurzel.

Durch die Störung der Nährstoff- und Wasserversorgung werden die Blätter welk, die Pflanze wird geschwächt und kann absterben. Die Erreger können im Boden Jahre überdauern, eine langfristige Fruchtfolge verringert das Risiko. Eine gute Bodenbearbeitung zur Vermeidung von Staunässe sollte durchgeführt werden. Durch den Einsatz von Kalkstickstoff kann der Erreger bekämpft werden. Treten Kümmerwuchs und Vergilbung der Blätter auf sollte die Pflanze aus dem Boden gezogen werden. Sind an einzelnen Wurzeln oder ganzen Bereichen Verdickungen und Knollen zu erkennen ist dies meistens ein Anzeichen für Kohlhernie.

Kohlfliege

In drei Generationen tritt die Kohlfliege auf, April/Mai, im Juli und ab Mitte August. Die Eier werden am Wurzelhals abgelegt. Sind die Maden nach einer Woche geschlüpft beginnen sie die Wurzeln abzufressen. Die Pflanzen kümmern und sterben schließlich ab. Es kann eine Papier oder Pappmanschette um den Wurzelhals gelegt werden, so lassen sich die gelegten Eier absammeln und entsorgen. Vorbeugend kann der Wurzelhals auch angehäufelt werden. Ein Insektenschutznetz kann rechtzeitig über den Kohl gelegt werden.

Kohlrüben Blattwespen/Rübsen-Blattwespe

Die Wespe tritt von Mai bis in den späten Herbst auf und kann sich extrem vermehren. An die pflanze legt das Weibchen ca. 100 bis 150 Eier, nach 4 bis 12 Tagen schlüpfen die Larven und verursachen Lochfraß in den Blättern und endet mit Kahlfraß. Die Wespe wird ca. 8 mm groß, ihre Färbung ist rotgelb, die Brust ist schwarz gefleckt. Der Rand der Flügel hat schwarze Streifen. Die Larven verpuppen sich im Boden indem sie überwintern. Insektenschutznetze schützen die Pflanzen. Eine Bekämpfung mit Insektiziden sollte vermieden werden.

Raupen vom Kohlweißling

Der Kohlweißling ist als Schmetterling (Tagfalter) mit seinen weißen Flügeln und den schwarzen Punkten schön anzusehen aber seine Raupen sind im Garten nicht gerade wünschenswert. Der Kohlweißling tritt in zwei Generationen von März bis Oktober auf. Von Mai bis Juni legt das Weibchen ca. 100 bis 300 Eier an den Blattunterseiten der Wirtspflanzen ab. Nach rund 14 Tagen schlüpfen die gelb.grünen und schwarz gefleckten Raupen und fressen in Gruppen den Kohl.

Die älteren Raupen verteilen sich und besitzen eine deutliche Warnfärbung, eine chemische Abwehr (Schwefelverbindung) schützt die Raupe vor Fressfeinden. Nach drei bis vier Wochen verpuppt sich die Raupe wobei die Herbstgeneration als Puppe überwintert. Schützen kann man die Pflanzen mit einem Insektenschutznetz.

Wenn die Falter im Garten fliegen sollten die Pflanzen regelmäßig vor allem die Blattunterseiten kontrolliert werden. Die gelben Eier des Kohlweißling sowie schon geschlüpfte Raupen sollten abgesammelt werden. Ist ein starker Befall zu verzeichnen kann man mit biologischen Raupenfrei die Raupen bekämpfen. In einem natürlichen Garten übernehmen Vögel und Schlupfwespen die Bekämpfung. Schon mit Beginn des Fluges des Kohlweißling dient dieser als Futter für Vögel und ihren Nachwuchs, allerdings ist die Voraussetzung, dass sich genügend Brutmöglichkeiten (Nistkästen) im Garten befinden.

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