Einen Teich zu bauen ist im Normalfall nicht schwer, dass Problem ist für viele Hobby-Teichbauer das Ufer. Der Fehler beim Uferbau ist sofort erkennbar, die Teichfolie ragt über den Uferbereich heraus und nicht nur viel höher als der Wasserstand sondern bildet auch einen Wall zur eigentlichen Gartenhöhe.
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Die perfekte Mausefalle, einmal reinfallen und ertrinken. Was ist mit Vögeln, Igel und Co? Wenigstens ein Brett ans Ufer sollte den Ausstieg ermöglichen. Kröten, Frösche, Molche und alles andere Krabbelgetier hat auch keine Chance, rein kommen sie aber nie wieder lebend heraus. Das einzigste Tier was hier wieder heraus kommt ist das Kunststoffkrokodil am oberen linken Bildrand.
Auch Flachwasserpflanzen haben kaum eine Gelegenheit halt zu finden, Da eine Versumpfungszone fehlt haben diese Pflanzen ebenfalls keine Möglichkeit zum wachsen. Bodendecker finden zwar auf dem Boden halt aber nicht auf der Folie, diese würden ins Wasser abrutschen.
Teiche in dieser Bauart sollte man nicht als Biotope bezeichnen sondern als Wasserbecken mit Pflanzen. Zwar ist es Fischen egal ob es eine Flachwasser und Versumpfungzone gibt aber das natürliche Gleichgewicht kann sich an solch unnatürlichen Gewässer niemals einstellen.
Was kann man tun?
Bei unseren Fototeich ist es noch relativ leicht den Teichrand zu ändern, da die Uferzone noch nicht bepflanzt ist (Wasser muss auch nicht abgelassen werden). Lediglich die frisch verlegten Trittplatten (oberer Bildrand) sollte entfernt werden.
Mit einem Spaten oder Schaufel den Bodenbereich abtragen bis das Teichfolie- Ende zu sehen ist.
Sehr Vorsichtig arbeiten ein Loch in der Folie wäre nicht angebracht!
Besser kurz vor der Folie aufhören und den Rest mit der Hand oder einer kleinen Pflanzschaufel entfernen. Es wird Stück für Stück der Boden entfernt bis das Wasser die Folie wieder an den Boden drückt.
Niemals die Schaufel in Richtung Folie drücken, immer von der Folie wegschaufeln, ist zwar etwas mühsamer, bei abrutschen landet die Schaufel nicht in der Folie.
Sicherer ist den Boden mit der blosen Hand zu entfernen. Mit etwas Geduld arbeitet man sich Stück für Stück um den gesamten Teichrand, es ergibt sich bei dieser Arbeit eine größere Wasserfläche.
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Sollten baulich bedingte Hindernisse auftreten (Sitzecke, Grillplatz u.a.) lassen sie die Folie wie sie ist. Vom Teichboden können Steine wie eine Treppe gestaltet werden die bis über den Teichrand geschichtet werden. Ist dies nicht möglich lassen sich Steine mit Mörtel oberhalb der Wasserfläche befestigen.
Ist das Ufer zu steil und der Mörtel rutscht ab können die Steine angeklebt werden, im Sanitärhandel oder bei Teichbauer gibt es Klebstoffe die ein festen Sitz der Steine ermöglichen (Silikon oder Acryl bieten nur kurzfristigen halt die Steine fallen mit der Zeit ab)und auch auf feuchten Untergrund kleben. Die oberen Steine auf dem Bild sind mit Mörtel die unteren mit Klebstoff befestigt.
Der Wasserstand des Teiches auf dem Bild wurde etwas abgesenkt (fürs Foto), bei normalem Füllstand reicht der Wasserstand bis an die zweite Reihe der mit Mörtel befestigten Steine. Die auf dem Wasser schwimmende Entegrütze (Wasserlinsen) wird nicht abgefischt, da es sich um ein natürlich gestaltetes Biotop handelt und sich regelmäßig ein Wildentenpaar einfindet um zu speisen.
Wenn das Ufer ein schon länger gebaute Teich umgestaltet verändert werden soll ist der Aufwand etwas höher da Pflanzenbewuchs neben dem Teich entfernt werden muss. Die Erde die sich im Pflanzbereich befindet sollte ordentlich eingeweicht werden so ist ein Umsetzen auch außerhalb der Pflanzzeit möglich. Nach dem Umpflanzen täglich gießen, richtig gießen nicht nur die Erdoberfläche feucht machen.
Alle weiteren Arbeiten werden wie im oberen Textabschnitt durchgeführt.
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Ein optimaler Übergang vom Flachwasser zur Versumpfungszone, allerdings wird diese Version auch von professionellen Teichbauern sehr selten gewählt da der Wasserverlust höher ist als wenn eine Kante (Rand) das regelrechte versickern des Wassers verhindert. Jeder der einen Teich baut sollte sich entscheiden entweder naturnah oder nicht, es geht zwar um einige Liter Wasser, die aber nicht ins Gewicht fallen dürften. Bei optimaler Randbepflanzung entsteht später später ein regelrechter Saugeffekt da die Überlaufkante zuwächst. Es ist kaum nachweisbar ob der Wasserverlust durch Verdunstung oder die Saugwirkung der Pflanzen entsteht.
Wer einen Teich baut muss wissen das zusätzliche Kosten entstehen und sollte über Wasserverlust vorher nachdenken, der Umwelt zuliebe sollte man lieber ein paar Badewannen im Jahr einsparen und das gesparte Wasser für den Wasserverlust im Teich aufwenden.