Was bedeutet Stallpflicht?

Ist eine Anordnung von Behörden, dass die Tiere die sich unter freiem Himmel bewegen in überdachte Stallungen gehören. In Zeiten der immer wieder auftretenden Vogelgrippe bzw. Geflügelpest wird immer wieder die Stallpflicht angeordnet, dass bedeutet Aufstallung.

Aufstallung

Tiere gehören entweder in geschlossene Ställe oder unter eine Vorrichtung (diese kann man auch Dach oder Überdachung nennen) die aus einer überstehenden, nach oben gesicherter Abdeckung versehen ist, weiter muss diese gegen das Eindringen von Wildvögel über die Seiten gesichert sein.

Der herkömmliche Geflügelstall dürfte wohl bei allen Kleintierzüchtern den Anforderungen entsprechen. Dazu gehört ein Dach und die baulich erforderlichen Seitenwände, Fenster und eine Tür und die sogenannte Hühnerklappe. Ob durch eine Hühnerklappe ein Huhn, Ente oder Gans läuft, dürfte dabei keine Rolle spielen, den Tieren ist es aber egal, ob sie durch eine Klappe oder offene Tür ins Freie gelangen. Die Hühnerklappe diente in früheren Zeiten nur gegen den Schutz vor Eierdieben mit Zwei bzw. Vierbeinern, liefen doch die Tiere in früheren Jahren auf der Straße bzw. offenen Gelände herum. Da ein zweibeiniger Mensch schlecht durch eine Hühnerklappe passt, um seinem Bedarf an Eiern zu stillen, war eine Hühnerklappe notwendig. In der heutigen Zeit sind Grundstücke meistens so abgesichert, dass zumindest die Eierdiebe sich nicht auf das Grundstück trauen.

Der Stall

Ein Stall dient zur separaten Unterbringung von Haustieren in einem geeigneten Gebäude. Oft wird ein Stall mit einem Zwinger (nicht der Zwinger in Dresden), Auslauf bzw. Freilaufgehege verwechselt. Da es sich bei Ställen um bauliche Einrichtungen handelt, in der die Tier von der Natur ausgeschlossen sind, gehören zur artgerechten Haltung ein Auslauf unter freien Himmel. So richtige Definitionen über Zwinger, Auslauf bzw. Freilandhaltung gibt es nicht und wenn es Definitionen gibt, beinhaltet jede Definition von allen etwas.

Von Hundehaltern werden die Aufenthaltsorte ihre Hunde in den meisten Fällen als Hundezwinger bezeichnet, dass rührt wohl daher, dass diese zu einer oder mehreren Seiten offen sind, aber dennoch mit einem Dach überbaut sind. Der eigentliche Stall massiv bebaut und überdacht wäre bei Hunden die im Zwinger stehende Hundehütte nur ohne Hühnerklappe und Tür. Größere nicht überdachte „Gehege“ werden als Auslauf bezeichnet. Es werden immer nur Bezeichnungen verwendet die sich intelligent anhören, was wiederum ein besserer Marketingeffekt ist. Im Zoo hört sich der Begriff Löwengehege besser an als Löwenauslauf, wobei der Stall sich hinter, meistens, Kunstfelsen verbirgt und ebenfalls eine Klappe hat.

Das Federvieh

Hühner und andere Artgenossen den ganzen Tag im Stall einzusperren grenzt unter Tierfreunden als nicht artgerechte Haltung und dürfte der Tierquälerei nahe kommen. Der Gesetzgeber sieht Tierhaltung in Ställen mit Tieren, die außer auf dem Weg zum Schlachthof niemals Sonne sehen, allerdings als artgerecht. Eine Vielzahl von Federviehliebhabern haben neben dem Stall und dem herkömmlichen Zwinger ein Teil der Freianlage überdacht. Durch diese Überdachung können die Tiere auch bei Regenwetter und unter winterlichen Bedingungen selber entscheiden, wo sie sich aufhalten. Diese überdachte Fläche dürfte sich problemlos für die Aufstallung umrüsten lassen. Große Baumaßnahmen sind dafür nicht nötig, schließlich ist die Aufstallung nur eine begrenzte Zeit erforderlich.

Was beudeutet Stallpflicht

Ideen für die baulichen Veränderungen

Ist keine Freilandüberdachung vorhanden, erfüllt ein Partyzelt oder Pavillon den Zweck, dieses einfach vor dem Ausgang des Stalls positionieren und anstelle der Seitenwände Vogelschutznetze anbringen. Die Netze sollte so angebracht werden, dass die Zeltüberdachung noch übersteht. Es soll gleich eine beständige Überdachung werden? Carport aufbauen. Eine Vielzahl von sehr preisgünstigen Carports bietet der Handel an, viele sind so einfach gebaut, dass eine Umbau kaum Probleme bereiten dürfte. Der herkömmliche Carport ist aus Holz und eine Säge gibt es ebenfalls im Handel, so lässt sich die Breite Länge und Höhe einfach verändern. Als Seitenteile lassen sich Netze, Gitter oder engmaschiger Drahtzaun verwendet werden.

Das einzige was noch fehlt ist eine Tür, diese lässt sich aus Latten – ähnlich einer einfach Gartentür die ebenfalls mit Draht bespannt wird – bauen. Befestigen lässt sich die Tür mittels Bandeisen an Vierkanntbalken- die mit Erdspießen im Boden verankert werden- im Dachbereich können Winkel verwendet werden. Den Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt, allerdings sollte man nicht versuchen das Fahrrad neu zu erfinden. Die besten und einfachsten Ideen findet man in der Vergangenheit- dort wurden Baumaßnahmen nicht von Handwerkern und Architekten durchgeführt, die- wenn man ihn den Computer wegnimmt- hilflos sind. Noch einfacher wird es- wenn man nicht versucht aus einem überdachten Zwinger eine „Hight Tech – Unternehmung zu machen“.

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