Pilze gehören auf den Teller, aber die meisten Pilze die im Garten wachsen sind ungenießbar. Es gibt unzählige Pilzsorten, um einen Teil zu kennen, müsste man wenigsten Pilzberater sein. Als Pilzberater kennt man dann wenigsten die gängigsten Sorten. Um noch mehr über Pilze zu wissen müsste man Biologie in Sachen Pilze studieren. Im Garten geht es nur um die Bekämpfung von Pilzen, die ihre Fruchtkörper aus dem Boden schieben, was allerdings schwer ist, da immer nur die Fruchtkörper zu sehen sind und der größte Teil des Pilzes im Boden oder unter Baumrinden wächst. Um Pilze für immer aus dem Garten verbannen ist nicht möglich, da diese sich über Sporen vermehren und diese vom Wind, Vögeln und anderen Tieren verbreitet werden.
Wenn in einem kultivierten Garten extremer Pilzbefall auftritt, ist dies immer ein Anzeichen, dass das ökologische Gleichgewicht gestört ist. Ein weiteren Punkt ist, man hat versehentlich den idealen Lebensraum für Pilze geschaffen.
Pilzwachstum eindämmen
Die einfachste Möglichkeit Pilzen das Wachstum zu erschweren ist, ihnen günstige Wachstumsbedingungen zu entziehen. Die meisten Pilze lieben Feuchtigkeit und bestimmte Nährstoffe Boden. In den meisten Fällen wird zu viel gegossen, es regnet dauerhaft oder der Boden ist zu stark verdichtet und es entsteht Staunässe. Handelt es sich um Pilzbefall im Rasen kann Vertikutieren und Aerifizieren Abhilfe schaffen. Auf Beeten und anderen Flächen kann ebenfalls Aerifiziert werden und wenn zu wenig Platz zwischen den Pflanzen ist, geht es auch mit einer Mist- oder Kartoffelgabel. Die Gabel tief in den Boden stecken hin- und herbewegen (der Stiel sollte dabei nicht abbrechen, es müssen keinen Brunnenbohrungen werden).
Das Verteilen von Steinmehl und sehr feinen Sand trägt ebenfalls zur Bodenverbesserung bei. Um festzustellen, was dem Boden fehlt oder zu viel an Nährstoffen vorhanden ist, sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Analysen kann man im Labor ab ca. 30,00 € (unverbindlicher Preis) durchführen lassen, der Preis richtet sich immer danach, wie ausführlich die Probe ausfallen soll.
Viele Pilzsorten lieben sauren Boden, diese pH-Wert- Probe lässt sich selber durchführen, einfache Teststreifen gibt es in Garten-Center oder der Zoohandlung. Dazu aus 3 verschiedenen Bodentiefen und mehreren Stellen jeweils einen Teelöffel Erde entnehmen. Diese in ein Glas geben, Wasser auffüllen und kräftig verrühren. Zwei Tage stehen lassen, bis sich die verrühren Sedimente abgesetzt haben, Teststreifen ins Wasser halten und nach Anweisung des Herstellers den pH-Wert ablesen. Bei pH-Werten unter 5,5 dürften 150 Gramm Kalk ausreichen, um den Boden zu neutralisieren (liegen die Werte tiefer, kann die Kalkmenge etwas erhöht werden). Ab einem pH-Wert von 6,9 muss kein Kalk ausgebracht werden.
Keine Chemiekeule gegen Pilze einsetzen
Da das biologische Gleichgewicht schon gestört ist, muss man dieses nicht noch weiter zerstören. Ein funktionierendes Gleichgewicht und die Beseitigung der Ursache ist ausreichend. Mit dem Wachsen herkömmlicher Fruchtkörper aus dem Boden nimmt der Garten keinen Schaden, lediglich wirken sich die Pilze auf das eigene Ego aus, vor allem wenn die Pilze auf dem Rasen wachsen. In Panik muss man nicht ausbrechen, denn ehe man die Fruchtkörper sieht, hat sich das Pilzmyzel im Boden schon über sehr lange Zeit ausgebreitet. Das wäre dann der eigentliche Pilz. Pilzmyzele können riesige Flächen einnehmen, ohne das Fruchtkörper zu sehen sind.
Es wurden schon Pilzmyzele von über einem Quadratkilometer (z.B. Hallimasch) gefunden. Selbst wenn die Pilze im Garten nur ein Geflecht von einem Quadratmeter haben, kann man den Pilz nicht komplett bekämpfen. Da das Myzel die Gesamtheit alle Hyphen ist, der fadenförmigen Zellen eines Pilzes ist (P.S. Jetzt würde es zu wissenschaftlich werden und damit unverständlich) u.s.w., die wiederum für das menschliche Auge unsichtbar sind (Pilzsporen sieht man ja auch nicht durch den Garten fliegen) ist es damit absolut unmöglich Pilze zu bekämpfen. Daher ist es auch unsinnig die Chemiekeule einzusetzen.
Ursache beseitigen und der Pilz bildet keine Fruchtkörper mehr. Bei einem defekten Autoreifen wird doch auch das Loch repariert anstelle immer nur Luft aufzupumpen.
Alles über Pilzbefall sowie Schädlingen an Bäumen und anderen Pflanzen findet man bei GartenBob.de in der Kategorie „Schädlinge & Krankheiten“. Viele Schäden durch Pilze und Schädlinge sind an den verschiedensten Arten haben die gleichen Verursacher, so kann ein Pilz am Apfelbaum, die selben Schäden an einem Kirschbaum verursachen.
Sehr geehrter Herr Kühne,
Kann man gegen den Pilz, der sich im Stamm eines (Pfirsich-)Baums eingenistet hat. den Stamm mit Folie einwickeln und dann ausschwefeln?
Danke schon mal für einen brauchbaren Rat.
Hallo Hellmut Schilbach,
Schwefelprodukte helfen gegen Pilze, dies ist abhängig davon, um welchen Pilz es sich handelt. Auf keinen Fall wahllos eine Art von Schwefel verwenden. Der Handel bietet zur Pilzbekämpfung die verschiedensten Produkte an, wichtig ist, wenn Schwefel verwendet werden soll, darauf zu achten, dass diese mit Netzschwefel gekennzeichnet sind.
Gegen Pilze an Obstbäumen können auch Kupferspritzmittel eingesetzt werden. Es ist nicht ratsam und nicht nötig den Stamm in Folie einzuwickeln, da die Pilzsporen nicht nur am Stamm sitzen.
Wichtig ist es auf die Anwendungsvorschrift des Mittels zu achten, auf keinen Fall überdosieren. Wichtig ist zudem zu wissen, um welchen Pilz es sich handelt, bei GartenBob.de in der Kategorie „Schädlinge & Krankheiten“ findet man genügend Informationen über Pilze an Obstbäumen, im wesentlichen spielt es keine Rolle, um welche Sorte Obst es sich handelt.
Mit freundlichen Grüßen
GartenBob.de