Eine Vielzahl von Firma verwendet Bilder als Werbematerial oder zu Repräsentationszwecken, wo alles perfekt aussieht. Gerade was das Werben im Internet betrifft, muss oder soll alles so perfekt wie möglich sein. Die meisten Bilder sind gestellt und werden so bearbeitet, dass das Biotop so aussieht wie aus einer Puppenstube, jeder Stein wird exakt gesetzt und selbst die Steine des Fußbodens der angrenzenden Grillecke passen zu den Steinen am Ufer, selbst die Pflanzen- Arrangement werden zusammengestellt, das sogar die farbliche Abstimmung wieder zu den Steinen des Fußbodens , des Ufers und zu den verwendeten Sitzmöbeln passen. All dies kann man mit den Modells vergleiche,n die für Unterwäsche Werbung machen, jedes Körperteil wird so bearbeitet, das die Figur des Modells die Idealmaße passend zur Unterwäsche hat.
Die erste Frage müsste lauten: Biotop oder sterile klinische saubere Teichanlage?
Die meisten angebotenen Teichanlagen sind keine Biotope, da arbeiten mega Filteranlagen um das Wasser frei von allen Verschmutzungen zu halten. Angeboten wird auch gleich der passende Teichbodenabsauger, schließlich darf sich kein natürlicher Teichboden bilden. Im Biotop hingegen gibt es keine Filteranlagen, dort übernehmen Mikroorganismen im Teichboden sowie der Pflanzenbesatz die Reinigung des Wassers. Beide Vergleiche müssten von der Firma angeboten werden. Ist dies nicht der Fal,l baut die Firma zwar Teiche aber keine Biotope und ist am Verkauf des Zubehörs wie Pumpen, Leitungen und Filter interessiert.
Zweite Frage: Welche Art von Gewässer?
In der Natur gibt es die verschiedensten Gewässertypen wie: Flachwasserteich, reines Tiefwassergewässer, Teich mit Zu- und Ablauf in Bachform, Teich mit Zulauf über Steinkaskaden und die Art der Lage des Teiches wie vollsonning, Halbschatten oder Vollschatten, schließlich muss die Firma wissen an welchen Standort soll der Teich entstehen.
Dritte Frage: Tiere im Gewässer?
In einem herkömmlichen Gartenbiotop haben Fische nichts zu suchen, da die Größe des Gewässers viel zu klein ist. In der Natur treten Fische erst auf, wenn der Teich genügend natürlichen Lebensraum bietet und das dürften neben der Tiefe einige tausend Quadratmeter Wasserfläche sein. Steht die Frage Tiere im Raum kann es sich höchstens um einen Goldfischteich handeln, auf keinen Fall ein Biotop.
Firmenauswahl
Natürlich spielen Fragen wie Größe und Tiefe des Teiches und die Baukosten eine wesentliche Rolle. Die Kosten werden von vielen Faktoren beeinflusst, ein ordentliches Biotop in dem das natürliche Gleichgewicht auch wirklich funktioniert kann viel teurer sein, als ein Teich mit Filteranlage. Die preiswerteste Firma muss nicht immer die Beste sein.
Bevor man sich entscheidet, sollte man nach Referenzobjekte (Teiche) in der näheren Umgebung fragen, da man diese besichtigen kann. Kaum ein Teichbesitzer würde etwas dagegen haben, wenn jemand Interesse hat, die Teichanlage zu besichtigen, schließlich ist jeder Teichbesitzer stolz auf sein Biotop. Man sollte sich auf keinen Fall auf vorgelegtes Bildmaterial verlassen oder auf Referenzobjekte (Teiche), die man nicht besichtigen kann. Ein weiterer Punkt ist vor der Abgabe des Preisangebotes, die Standortbesichtigung. Ohne die Standortbedingungen des Teiches vor Ort zu kennen, ist ein realistischer Kostenvoranschlag nicht möglich.
Wird ein Angebot ohne Besichtigung gemacht, werden die Standortbedingungen außer acht gelassen, nur eine Vor-Ort-Besichtigung eines Fachmanns macht es möglich, ein funktionstüchtiges Biotop anzulegen. Die Firma muss davon ausgehen, dass der Kunde nicht das nötige Fachwissen hat, was die Standortbedingungen betrifft. Es treten eine Vielzahl von Problemen auf, die es zu lösen gibt wie: Schattenwurf von Bäumen und Gebäuden, Wind, Lichtverhältnisse, Blattfall im Herbst, natürliche oder künstliche Vegetation, Wurzelwachstum von Bäumen und nicht zuletzt spielt das spätere Design des Biotops eine wesentliche Rolle, da der vom Kunden gewählte Standort nicht immer der Beste sein muss.
Schlips und Anzug oder Blaumann?
Es hat sich eingebürgert, dass ein Chef oder Mitarbeiter in Schlips und Anzug seriöser wirkt und damit die Firma auch ordentlich und fachgerecht arbeitet. Ein etwas anderes Beispiel: Wenn in unserem Garten ein neues Biotop, ein Bachlauf oder Wasserfall entsteht, wird nur daran gedacht, dass ein natürliches Biotop entsteht, es wird hin und her gepflanzt, Stein hin Stein her, Mörtel einbauen wie es bei Wasserfällen nötig ist, um ein vernünftiges Klangbild des Wassers zu erreichen, die Flachwasser- und Versumpfungszonen anlegen, eine sehr matschige Sache und wenn in diesem Moment ein Gartenfreund über den Gartenzaun schaut oder eine Anfrage hat, unseriöser könnten wir nicht aussehen. Dreckige Schuhe, von der Arbeitsbekleidung ganz zu schweigen, dazu die schmutzigen Hände und wenn dann noch etwas in den Matsch gerutscht ist, dürften die Schlammspritzer im Gesicht nicht fehlen. Wir denken nur über das Ergebnis nach, eine natürliche funktionstüchtige Anlage, waschen können wir uns zum Feierabend, für die Wäsche gibt es die Waschmaschine und die Schuhe bekommen neue Schuhcreme.
Eine schwere Entscheidung
Die Wahl eine seriöse Firma zu finden ist nicht leicht, die Größe einer Firma sagt auch nichts über ihre Seriosität aus. Ein kleiner Zweimannbetrieb wo Chef und Mitarbeiter noch Hand in Hand arbeiten, kann eine viel höhere Qualität liefern als eine Firma mit vielen Mitarbeitern, wo jeder Mitarbeiter die Verantwortung auf den nächsten schiebt. Auch die Technik ist nicht ausschlaggebend, wird ein Teich mit der Hand ausgeschachtet, bleibt das Umfeld unberührt, arbeitet ein Minibagger ist neben der eigentlichen Baustelle auch noch das Umfeld zerstört. Mit einem kleinen PKW – Anhänger den Aushub abzufahren kann praktischer sein als mit einem schweren LKW durch den Garten zu fahren.
Wie soll man suchen?
Mundpropaganda soll die beste Werbung sein, leider funktioniert das nur, wenn im eigenen Umfeld schon Biotopbesitzer sind. Hat man erst einen gefunden, ist es leichter weitere Biotopbesitzer zu finden und damit auch die richtigen Teichbaufirmen. Egal ob es sich um einen kleinen Ort oder eine Großstadt handelt, Gärten mit Teichen gibt es überall. Es ist leichter einen Teichbesitzer zu finden als die Firmen dazu, der Teichbesitzer kennt dann den Teichbauer. Teichbauer kooperieren oft mit Klempnerfirmen zusammen, das muss wohl am Wasser liegen. Klempnerfirma haben das nötige Zubehör, wenn es um die Wasserzuführung für den Teich geht, einfach einmal beim Klempner fragen. Ist der Teich fertig, geht es an die Bepflanzung beim nächsten Gärtner nachfragen. Erkundigen nach einem Teichbauer kann man sich dort wo Wasserpflanzen angeboten werden.
GartenBob.de Tipp
Wenn man sich für ein Biotop entscheidet und das Wort ,,Biotop“ verwirklichen will, muss man sich im klaren sein, dass kaum Eingriffe erfolgen. Da es sich um ein künstlich geschaffenes Biotop handelt, sind die einzigsten Eingriffe – im Frühjahr der Rückschnitt der abgetrockneten Pflanzen und alle „Jubel Jahre“ die behutsame Reduzierung der Wasserpflanzen. Schon mit der Erstbefüllung des Teiches entscheidet es sich, ob der Biotopbesitzer nur das Wort Biotop in den Mund nimmt, oder wirklich ein echtes Biotop besitzen will. Wer ein wahres Biotop mit all seiner natürlichen Schönheit besitzen will, muss die „Erste Hürde“ nehmen.
Da es noch keine Teichboden gibt, in dem die Mikroorganismen die Reinigung des Wassers übernehmen und der Pflanzenbesatz, ob im Wasser oder am Uferbereich, noch klein ist, der für den Gasaustausch (Sauerstoffversorgung) sorgt wird das Wasser mit steigenden Temperaturen trüb und wenn es hoch kommt, beginnt es unangenehm zu riechen (stinkt…). In diesem Fall lediglich etwas Frischwasser zugeben und den Gestank überstehen. Nach einer Weile (abhängig von der Temperatur) wird das Wasser wieder klar, nur Geduld muss man haben. Wen bei dieser Situation keine Geduld herrscht und gleich in das natürliche Gleichgewicht eingegriffen wird wie durch Wasserwechsel oder andere Maßnahmen wie Filteranlagen oder ähnliches, sollte man das Wort ,,Biotop“ streichen und auf herkömmlichen Teich umsteigen. Auch ein herkömmlicher Teich erweitert den natürlichen Lebensraum, zumindest an den Stellen wo nicht gleich eingegriffen wird. Allerdings kann man nicht erwarten, dass sich im Teich das natürliche Gleichgewicht einstellt.
Ein Biotop im Wandel der Jahreszeiten
Alle Bilder wurden fast vom gleichem Standort aufgenommen und zeigen den normalen Ablauf wie er in der Natur erfolgt.
Bild 1
Im Frühjahr werden vertrocknete Pflanzenreste entfernt und die Uferbepflanzung reduziert, um zu verhindern, dass die Wasserfläche verlandet. Da es sich um ein künstliches Biotop handelt, werden nach Bedarf alle paar Jahre die Wasserpflanzen zurückgenommen, ansonsten sind keine Eingriffe nötig das Biotop bleibt der restlichen Zeit, bis zum nächsten Frühjahr sich selbst überlassen. Unregelmäßig bilden sich Algen, es fallen Blätter in den Teich, alles erledigt sich von selbst. Die Algen verschwinden von selbst und die abgesunkenen Blätter werden von den Mikroorganismen zersetzt. Der Teichboden wurde noch nie gereinigt, obwohl die Anlage schon mehrere Jahre (ca. 15 Jahre) existiert. Egal wie viel Blätter oder Algen und sonstige Pflanzenreste auf den Boden absinken, die Höhe des Teichbodens bleibt konstant. Das Wasser wurde noch nie gewechselt, lediglich erfolgt eine regelmäßige Frischwasserzufuhr.
Bild 2
In den Sommermonaten kann alles wachsen wie es will, es spielt auch keine Rolle, wie hoch oder breit sich die Pflanzen im Biotopbereich ausbreiten.
Bild 3
Es spielt keine Rolle, wie weit sich die Wasserpflanzen auf der Wasseroberfläche ausbreiten, es wird nicht eingegriffen.
Bild 4
Alles bleibt wie es ist (Herbst), die abgetrockneten Pflanzenteile werden nicht abgeschnitten, diese dienen für eine Vielzahl von Insekten und deren Larven zur Überwinterung. Hier entscheidet sich, ob der Teichbesitzer ein echtes Biotop sein eigen nennt, oder ob er nur ein Kunststeich sein eigen nennt. Es kostet Überwindung die vertrocknete Unordnung stehen zu lassen, schließlich entsprechen die stehengelassene Pflanzenreste nicht gerade der allgemeinen Gartenordnung.
Bild 5
Im Winter bieten die stehengelassenen Pflanzenreste mit ihren vertrockneten Blütenständen den Vögeln eine zusätzliche Futterquelle. Das Biotop mit seinen vertrockneten Pflanzenresten wirkt wie ein Stück pure Natur im Garten als ob es ganz natürlich dort hingehört.
Eben wie ein echtes Biotop und kein Kunstteich.