Wenn Sie anfangen nach den Krankheitserregern und Schädlingen zu suchen sollten bedacht werden, dass unsere gesamte Umwelt und das gestörte natürliche Gleichgewicht sowie der massenhafte Einsatz von Kunstdüngern und Unkrautvernichtungsmitteln ein wesentlichen Beitrag dazu leisten, das die Pflanzen geschwächt sind.
Je mehr Gifte eingesetzt werden, je schlimmer wird es, jeder Gärtner sollte ein Stück dazu beitragen die Fehler der Vergangenheit wieder rückgängig zu machen. Geben Sie der Natur ein Stückchen zurück, alles was beiträgt das natürliche Gleichgewicht auch in Ihren Garten wieder herzustellen findet man bei GartenBob.
Der einfachste Beitrag etwas zu leisten ist die GartenBob.de Initiative „2 x 2 Meter für die Natur“ und so Gärtnern wie GartenBob.de.
Eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlinge am Apfelbaum beginnen mit der Verfärbung der Blätter die sich dabei entweder mit Flecken oder vom Rand her bräunlich verfärben.
Am Anfang ist kaum festzustellen, um welchen Schädling oder Krankheitserreger es sich handelt. Werden erste Anzeichen von Blattverfärbungen sichtbar sollte der gesamte Baum untersucht werden, sind keine weiteren Schädigungen am Stamm, Ästen oder Triebspitzen erkennbar, sollten die Blätter in kurzen Abständen regelmäßig kontrolliert werden.
An weiteren Veränderungen lässt sich feststellen um welchen Schädling es sich handelt, bei Krankheiten ist es schwieriger, da es schwer ist zwischen einen Pilz- oder Virenbefall zu unterscheiden.
Bei absoluter Unsicherheit bleibt nur das Pflanzenlabor.
Im Hobbyobstanbau ist es bis auf wenige Ausnahmen nicht unbedingt erforderlich ein Labor aufzusuchen, da die meisten Bekämpfungsmöglichkeiten von Krankheitserregern und Schädlingen ähnlich sind. Auch bei Spritzmitteln sind die Möglichkeiten gegenüber dem gewerblichen Obstanbau begrenzt.
Apfelfaltenlaus
Es bilden sich gelbe, hellrote bis dunkelrote Flecken die Blätter sind eingerollt und gefaltet. Die Läuse schlüpfen im Frühjahr und bilden Kolonien an den Blattrosetten sowie später an den Jungtrieben. Sie ist dunkel bis blaugrau gefärbt und wird ca. 2,5 mm groß, der Hinterleib ist schwarz gefärbt. Die Eier werden einzeln abgelegt, sind schwarz glänzend und ähneln den Eiern der Mehligen Apfelblattlaus.
Die Apfelfaltenlaus richtet kaum Schaden an ihre Bekämpfung ist nicht nötig.
Apfelrostmilbe
Die Rostmilben stechen auf der Blattunterseite die Zellen an und saugen diese aus, dies führt zu Gewebeschäden. Es bilden sich an der Blattunterseite gelbliche Flecken die später rostig-braun aussehen, die Blattoberseite wird matt und glanzlos. Bei stärkeren Befall werden die Blätter silbrig oder braun und vertrocknen.
Auf Grund der geringen Größe sollten die Untersuchungen auf Rostmilben mit einer Lupe unternommen werden, wer ganz sicher gehen will kann dies mit einem Mikroskop erledigen. Die Eier werden im März auf den Blättern abgelegt, die Männchen schlüpfen Anfang Mai. Durch eine kurze Generationsfolge von 1 bis 2 Wochen entsteht eine Massenvermehrung.
Die Weibchen schlüpfen im Sommer sind ca. 0,16 – 0,2 mm lang haben einen gelb-braunen Körper mit vielen kleinen Warzen.
Die Hauptbekämpfung sollte als Vorbeugung für das folgende Jahr erfolgen um den Einsatz von Giften zu vermeiden. Im Juni sollten die Blätter aus dem unteren Teil des Baumes entfernt werden, im Juli aus den anderen Bereichen. Um nicht jedes Blatt einzeln abzupfen zu müssen kann dies in Folge des Sommerschnitts erledigt werden.
Das Schnittmaterial sollte nicht auf den Komposthaufen entsorgt werden.
Nur bei absoluten extremen Befall sollte die Chemiekeule eingesetzt werden, hierfür eignen sich Schwefel-Präparate.
Die beste Möglichkeit ist die Herstellung des natürlichen Gleichgewichts im Umfeld des Baumes.
Apfelschorf (Pilz)
Nach dem Austrieb bilden sich an den jungen Blätter dunkelbraune oder schwarze Flecken die immer größer werden, im weiteren erfolgt vorzeitiger Blattverlust. Wird die Frucht befallen, entstehen auf der Haut dunkle, gezackte Flecken in deren Mitte sich Risse bilden.
Das abgeworfene Laub sollte entsorgt werden, eine Mulchschicht (kein Rindenmulch) auf der Baumscheibe verringert die Entwicklung des Pilzes. Im Herbst sollte alles Laub um den Baum komplett entfernt werden, da der Pilz in den Blättern überwintert. Der Befall im Frühjahr erfolgt aus den Blättern des Vorjahres. Der Pilz bevorzugt Feuchtigkeit, eine gute Durchlüftung der Krone verhindert die Infektion. Günstig ist das frühzeitige Auslichten (Sommerschnitt) der Krone, durch eine gute Durchlüftung trocknen feuchte Blätter schnell ab. Im ökologischen Landbau sind Kupfer- und Schwefelspritzmittel zugelassen.
Wenn Sie einen Apfelbaum pflanzen wollen, sollte auf widerstandsfähige Sorten zugegriffen werden.
Feuerbrand (Bakterium Erwinia amylovora)
Feuerbrand ist eine der gefährlichsten Pflanzenkrankheiten, für den Menschen ist Feuerbrand ungefährlich.
Erkennbar ist Feuerbrand das die Blätter und Blüten sehr schnell welken, sich braun oder schwarz verfärben, die Blätter fallen nicht ab. Die äußeren Triebe biegen sich nach unten die befallenen Pflanzenteile sehen regelrecht verbrannt aus. Sehr junge Bäume sterben innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Ältere Bäume sterben erst nach einigen Jahren ab.
Bei ersten Anzeichen von Feuerbrand sollte ca. 50 cm bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden, bei jungen Bäumen ist das nicht möglich diese sollten sofort entfernt und entsorgt werden (verbrennen oder selber zur Müllverbrennungsanlage bringen), Werkzeuge und Transportmittel desinfizieren.
Bei Feuerbrand besteht Meldepflicht.
Gemeldet werden kann der Feuerbrand bei der Landesanstalt für Landwirtschaft bzw. das Landesamt, die örtliche Pflanzendchutzdienststelle oder die Hygieneinspektion der Ämter.
Feuerbrand breitet sich rasant aus, er wird vom Wind, von Vögeln, Insekten, Regen und anderen verbreitet, Feuerbrand ist wie eine Seuche.
Grüne Apfelblattlaus
Bei einem Befall durch die grüne Apfelblattlaus sind auf den Blättern dunkle bis schwarze Verschmutzungen durch Rußtau zu sehen, Ursache ist, da die Blattlaus sehr viel Honigtau produziert. Bei sehr starken Befall durch die grüne Apfelblattlaus kann es zu Blattkräuselungen und Verringerung des Triebwachstums kommen.
Die Blattläuse sind grün haben sehr kurze Fühler, dunkle Beine und sind ca. 1,3 bis 2,3 mm lang, sie tritt an der Blattunterseite in Kolonien auf. Die Eier sind 0,5 mm lang und schwarz, glänzend diese werden an den Triebspitzen abgelegt.
Die Larven schlüpfen Ende April und saugen bis sie vollständig entwickelt sind an Blättern, Blüten- und Blattknospen sowie Trieben.
Stark befallende Bäume haben deformierte Früchte wobei der stärkste Befall von Mai bis Juni auftritt.
Durch die starken Honigtauausscheidung der Blattläuse werden Ameisen angelockt, diese schützen die Blattläuse gegen Fraßfeinde.
Blattläuse können sich nur stark ausbreiten wenn es nicht genügend natürliche Feinde gibt, verzichten Sie auf den Einsatz von Giften diese töten nicht nur die Blattläuse sondern auch ihre Feinde.
Stellen Sie das natürliche Gleichgewicht im Garten her und sämtliche Schädlinge und Krankheitserreger werden immer weniger.
Die natürlichen Feinde der Blattläuse sind Florfliegen, Marienkäfer und deren Larven sowie die Florfliege. Die befallenen Stellen können auch mit kalten Wasser abgespritzt werden, die Nützlinge werden durch nicht geschädigt, allerdings sollte erst mit wenig Wasser gesprüht werden, den Druck langsam erhöhen.
Eine Mischung von ca. 100 g Schmier- oder Kernseife auf 2 Liter Wasser mit ca. 150 ml Spiritus versehen oder die Läuse mit Magermilch einsprühen reduziert den Lausbefall.
Kragenfäule
Die Blätter werden hell, färben sich später rötlich und fallen ab.
Die Früchte bleiben klein sind aber extrem ausgefärbt, schmecken fad und bleiben am Baum hängen. Wird die Frucht direkt befallen verfärbt sich die Schale und das Kerngehäuse braun. Der Pilzerreger braucht Feuchtigkeit um sich zu vermehren, bei Staunässe steigt die Befallshäufigkeit.
Die Baumscheibe sollte trocken gehalten werden und für gute Durchlüftung des Baumes gesorgt werden, regelmäßiger Schnitt vor allem Sommerschnitt ist zu empfehlen. Ein humusarmer Boden wirkt sich fördernd auf den Pilz aus, aufbringen von Kompost sorgt dafür das die Bodenorganismen wirksam werden, der Pilz wird reduziert. Der Baum kann mit Senf, Ölrettich oder Raps unterpflanzt werden weiter kann Rizinusschrot ausgebracht werden.
Mehlige Apfelblattlaus
Beim Befall durch die Laus werden die Blätter gelblich, später treten braun – schwarze Verfärbungen auf, die Blätter sind teilweise verkrüppelt, rollen sich nach unten ein und können vorzeitig abfallen. Triebe sehen verdreht aus und sind gestaucht, die Äpfel bleiben klein, runzelig es können auch hellrote Flecken auf den Äpfeln entstehen.
Die Larven der Blattläuse sind beige farbig später rosa, grau bis dunkelbraun. Das Hinterteil ist mit wachsähnlichen Staub (weißlich) bedeckt und wird bis zu 3 mm groß.
Die Läuse sind fast schwarz, auf ihren Hinterteil befindet sich ein dunkelbrauner Fleck, ihre Flügel sind doppelt so lang wie der Körper.
Stark befallende Triebe sollten abgeschnitten und entsorgt werden. Die Bekämpfung erfolgt wie bei der Grünen Apfelblattlaus.
Nährstoffmangel
Wenn keine Schädlinge und Krankheitserreger festgestellt werden kann es sich um Nährstoffmangel oder Nährstoffüberschuss handeln. Nur durch eine Bodenanalyse kann festgestellt werden ,was dem Baum fehlt, eine unkontrollierte Düngerzugabe kann Schaden anrichten.
Mein Apfelbaumkurs: Krankheiten und Schädlinge
Ein Apfelbaum gehört in jeden Garten, daran besteht überhaupt kein Zweifel.
Leider lässt in den letzen Jahren eine Zunahme bei den Apfelbaum Krankheiten in vielen Regionen erkennen.
Darüber klagen nicht nur viele Obstbauern, sondern es zeigen auch die vielen Zuschriften von euch, welche mich im Monat erreichen.
Um euch weiterhelfen zu können, habe ich meinen Apfelbaumkurs entwickelt. Welcher euch auf einfache Art und Weise zeigen kann, wie ihr Schädlinge sowie Krankheiten erkennen und behandeln könnt.
Hallo Herr Kühne,
ich habe einen Apfelbaum im Garten, der im vergangenen Jahr trotz des jungen Alters schon zahlreiche schmackhafte Äpfel hervorgebracht hat. In diesem Jahr hat er aber nur ganz wenig geblüht und keine Früchte angesetzt. Jetzt im Juni sind auch noch fast alle Blätter vom Rand her braun geworden und rollen sich mehr und mehr ein.
Ist das schon das Ende des Apfelbaumes oder gibt es noch Hoffnung auf Rettung?
Ich würde mich freuen wenn Sie mir einen Rat geben könnten wie ich den Baum wieder zum Blühen und Tragen von vielen Äpfeln bringen kann.
Herzlichen Dank im voraus
Konrad Ritzinger
..habe aus einem Apfelkern ein Bäumchen gezogen auf demFensterbrett..jetzt 12cm gross..leider sind die meisten Blattspitzen jetzt braun geworden..warum..war da was in der Erde drin?..hab es umgetopft..
Hallo Brigitte,
tolle Idee aus einem Kern einen Apfelbaum heranzuziehen. Die Ursachen für die braunen Blattspitzen können verschieden sein. Das Umtopfen in neue Erde ist o.k. damit ist Nährstoffmangel ausgeschlossen, da in neuen Erde genügend Nährstoffe vorhanden sind. Auf keinen Fall sollte noch zusätzlich gedüngt werden. Eine Überdüngung ist oft die Ursache für Schäden an Pflanzen. Der Standort des Baumes kann ebenfalls die Ursache sein. Zugluft, zu viel Schatten oder Sonneneinstrahlung wirken sich ebenfalls negativ aus. Trockene Luft sollte nicht ausgeschlossen werden, die Blätter regelmäßig befeuchten.
Im schlimmsten Fall kann es sich um einen Pilzbefall handeln, in der Kategorie „Schädlinge & Krankheiten“ unter „Blätter bekommen braune Ränder“ gibt es Informationen über Schädlinge am Apfelbaum. In dieser Kategorie gibt es weiterhin eine Vielzahl von Informationen über Pilzbefall. Der Handel bietet für kleine Pflanzen diverse Spritzmittel gegen Pilze an. Für Topf- bzw. Zimmerpflanzen gibt es Sprayflaschen.
Mit freundlichen Grüßen
GartenBob.de
Mein Zwerg-Apfelbäumchen – im TonTopf auf meiner Terrasse – hatte im letzten Jahr braune Ränder an den Blättern, ich habe diese Blätter alle entfernt.
Das Bäumchen hat zu meiner großen Freude jetzt ganz viele Blüten, Hummeln und Bienen umschwirren sie, doch leider fangen an den jungen Blättchen wieder die braunen Blattränder, die Blättchen zu schädigen. Wenn ich die alle nach und nach entferne, dann hat das Bäumchen bald keine mehr dran – kann es dann überhaupt überleben? – können dann die vielen jetzt noch vorhandenen Früchte auch zu Äpfelchen werden?
Bitte um gute Ratschläge. Gedüngt habe ich mein Bäumchen noch nicht.
Danke Cristina
Hallo Cristina, ich habe hierzu ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=bpzHzn2KAq0