Aschersleben – Todesurteil Gondelteich

Den Namen erhielt der Teich, da er zur Erholung und zum gondeln genutzt wurde. Nach 1990 wurde der Teich noch kurzzeitig zum gondeln genutzt. Besucher des angrenzenden Freibades sowie Wanderer konnten Ruderboote ausleihen, um sich auf der Wasserfläche zu erholen. Der Bootsbetrieb wurde aus ökonomischen Gründen eingestellt und der Teich entwickelte sich zu einem Biotop. Zwischzeitlich wurde der Teich entschlammt, neu abgedichtet und wieder der Natur überlassen. Später wurde der Teich vom ansässigen Angelverein der Stadt Aschersleben gepachtet und damit nahm alles seinen Lauf.

Gondelteich Aschersleben

Der Gondelteich in Aschersleben wurde im Herbst 2013 abgelassen und ist immer noch ohne Wasser. Zwar läuft ständig über den Zufluss Wasser durch die Mitte des Teiches, aber die Ränder trocknen nach und nach aus. Den allgemeinen Informationen zur Folge, sollte der Teich entschlammt werden, was aber aus Kostengründen zur Zeit nicht realisierbar ist. Vor einigen Jahren wurde der Teich von einer Fachfirma komplett saniert, entschlammt und eine neue Dichtschicht eingebaut.

Diese Schicht zum Abdichten des Teiches verhindert das neben der Wasserverdunstung zuviel Wasser versickert. Das zum abdichten verwendete Material meistens eine Mischung aus Ton und Lehm, behält durch die Feuchtigkeit seine Dichtheit. Welche Materialien den Gondelteich abdichten läst sich aus der Rechnung der Fachfirma entnehmen.

Auf keinen Fall darf die eingebaute Schicht abtrocknen, es entstehen Risse, die auch bei erneuter Wasserzufuhr nicht mehr Dicht werden. Selbst bei kontinuierlicher Wasserzufuhr dürfte sich der Teich nicht mehr ordentlich füllen lassen. Der Zufluss reicht unter den normalen Bedingungen gerade aus, um den Wasserstand zu halten.

Ohne Regelmäßiges durchspülen wäre das Zuflussrohr Dicht. Der Teichboden verschlammt durch den Zufluss des Wassers der Eine. Die Eine führt auf Grund ihres Flussbettes Unmengen von Sedimenten mit sich, verringert sich die Fliesgeschwindigkeit, wie im Gondelteich, setzen sich die Sedimente ab und führen unwillkürlich zur Verschlammung des Teiches.

Die extreme Verschlammung tritt erst nach dem Stilllegen der alten Wasserversorgungsanlage auf. Um die Energiekosten für die Pumpe zu vermeiden wurde der Direktzufluss über die Eine gewählt. Das Einewasser gelangt direkt mit seinen Sedimenten in den Godelteich. Durch die alte Lösung entstehen zwar Energiekosten, diese dürften aber über Jahre nicht soviel Kosten erzeugen wie die regelmäßige Entschlammung des Teiches.

Wurde der Teich vor der Stilllegung der alten Wasseranlage 30 bis 40 Jahre oder auch noch länger nicht entschlammt, muss er nach der neuen Methode schon nach ca. 10 Jahren wieder entschlammt werden. Nach der Entschlammung dürfte es erforderlich sein, erneut eine Dichtschicht aufzubringen, was bei der Verschuldung der Stadt aus Kostengründen wohl kaum realisierbar ist.

Das benötigte Geld wäre schon vorhanden und einfach zu beschaffen. Vor geraumer Zeit wurden einer Firma im Gewerbegebiet Walter Kersten Str. 500 000 oder 800 000 € von unseren Steuergeldern geschenkt um Arbeitsplätze zu erhalten. Die Arbeitsplätze wurde zwar einige Zeit erhalten, aber vor einem Jahr erhielten Mitarbeiter als Weihnachtsgeschenk die Kündigung.

Das geschenkte Geld hat sich somit in Luft aufgelöst. Die Firma muss das Geld nicht zurückzahlen, es wurde ihr ja schließlich Geschenkt. Wie wäre es wenn die Verantwortlichen die veranlasst haben, dass das Geld verschenkt wird, dieses nun aus eigener Tasche zurückzuzahlen, die Arbeitsplätze sind nicht mehr vorhanden und damit rechtfertigt sich das Geschenk der 500 000 oder 800 000 € nicht mehr.

Hier liegt eine politische Fehlentscheidung vor, jeder Arbeitnehmer und jede Firma muss für Fehler haften und wird zur Verantwortung gezogen. Also sollten die Verantwortlichen, die sich gefeiert haben, für den Erhalt von Arbeitsplätzen die nicht mehr vorhanden sind, die Konsequenz ziehen und dafür sorgen, dass das Geld was den Bürgern dieser Stadt gehört wieder zurück kommt. Für die zurück geführte Summe ließe sich der Gondelteich mehrfach sanieren. Es ist einfach mit fremden Geldern ohne Eigenverantwortung zu arbeiten. Würden die Verantwortlichen mit ihrem eigenen Geld arbeiten und für ihre Entscheidungen haften, dürften solche Geldverschwendungen und Fehlentscheidungen nicht passieren.

Es gibt ein neues Wort im Amtsdeutsch, Amtshaftung, jeder Mitarbeiter und Politiker haftet wie jeder andere Arbeitnehmer und jede Firma für seine Fehler. Das heißt mit seinem Einkommen und Privatvermögen. Würde das Prinzip der Amtshaftung in der Verwaltung der Stadt eingeführt werden, würde die Stadt Aschersleben in kürzester Zeit aus den roten Zahlen heraus sein.

Was den Gondelteich betrifft sollte man diesen erhalten, die Stadt wäre ohne Gondelteich wieder um eine Attraktion ärmer. Ein Gewerbegebiet, Weiße Tiger und eine Neo Rauch Ausstellung reichen nicht aus die Attraktivität einer Stadt zu erhöhen. Der Gondelteich gehört als Biotop zur grünen Lunge unserer Stadt und sollte weiterhin zum Stadtbild gehören.

Unsere Stadtoberhaupt äußerte sich vor geraumer Zeit, dass er New York – begeistert ist und besuchte diese Stadt. Soll er dies zum Anlass nehmen und dafür sorgen, dass der Gondelteich erhalten bleibt, der Oberbürgermeister von New York würde niemals auf die Idee kommen im Central Park einen Teich platt zu machen, nur weil sich etwas Schlamm abgesetzt hat.

Die finanziellen Mittel für die Sanierung aufzutreiben dürfte auch kein Problem sein, es gibt genügend Firmen dessen Existenz auf Fördermittel aufgebaut ist. Fördermittel sind nichts weiter als Steuergelder, die die Firmen Geschenkt bekommen um zu investieren. Fördermittel sind eine gute Sache werden durch diese Arbeitsplätze geschaffen, allerdings erhöht sich durch mehr Arbeitsplätze auch der Gewinn der Firma und damit erhöht sich auch das Einkommen des Unternehmers, was ein vielfaches des Einkommen der Arbeitnehmer sein dürfte.

Es ist an der Zeit, dass die Firmen auch etwas für die Steuerzahler tun, denn die Steuerzahler haben das Geld erwirtschaftet, was den Unternehmen Geschenkt wurde. Es müssen nicht immer Geldleistungen sein, der Gondelteich wurde mit Schaufel, Spaten und Karre gebaut. Wenn alle Verantwortlichen und Fördermittelempfänger eine Schaufel in die Hand nehmen, dazu noch die Mitglieder des Angelvereins die den Teich nutzen, kann die Entschlammung auch in Handarbeit durchgeführt werden.

Der Verzicht auf Technik hat den Vorteil, dass die Dichtschicht nicht zerstört wird und damit keine weiteren Kosten entstehen. Lediglich muss nur noch der Schlamm abtransportiert werden, was kein Problem sein dürfte. Da eine in Aschersleben ansässige Spedition erst Unmengen von Fördermitteln zum Bau einer Halle erhalten hat und nun in der Lage sein dürfte, die Organisation und den Abtransport zu übernehmen.

Wenn sich keine Lösung findet, wäre die einfache Lösung den Gondelteich zu retten, diesen wieder zu füllen und erst wenn alle Sachverhalte und finanziellen Regelungen getroffen sind diesen kurz vor Beginn der Baumaßnahmen zu leeren. Diese Methode wurde schon bei der letzten Sanierung angewandt. Die Verantwortlichen werden diese Zeilen als Angriff auf ihre Persönlichkeit sehen und als Autor dieses Textes bin ich einmal gespannt wie sich dies auf mich auswirkt.

Sollten es die Verantwortlichen nicht schaffen die Teichsanierung zu organisieren, erkläre ich mich gern bereit vorausgesetzt ich habe behördliche Unterstützung die Sanierung zu organisieren, unter dem Motto “ Man macht keine Probleme sondern findet Lösungen”.

Update: Der Gondelteich ist wieder fit, mehr dazu in diesem Artikel: Aschersleben – Gondelteich ist wieder fit .

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