Immer mehr grüne Pflaumen fallen ab, untersucht man die Pflaumen entdeckt man ein dunkles Loch. Im inneren der Pflaume befindet sich eine dunkle krümelige Masse und das Fruchtfleisch kann dunkel und sehr weich sein, obwohl dieses bei noch jungen grünen Früchten fest sein müsste. Hier handelt es sich um keine Krankheit sondern um den Befall des Pflaumenwicklers oder der Pflaumensägewespe oder beide.
Pflaumenwickler
Der Pflaumenwickler ist ein Schmetterling (Nachtfalter), da der Falter nur abends und nachts fliegt, nimmt man diesen im Pflaumenbaum nicht zur Kenntnis und wer denkt schon, das ein Schmetterling Schaden an den Früchten anrichten kann. Die Eier werden von den Weibchen auf der Unterseite der Früchte abgelebt. Nach dem Schlüpfen der Raupen fressen diese sich sofort in die Frucht und ernähren sich vom Fruchtfleisch. Durch den Befall wachsen die Früchte nicht mehr richtig, fallen ab und können schrumpfen. Im inneren der Frucht findet die rötliche Larve und Kotkrümel. Äußerlich erkennt man den Befall durch die bläuliche Verfärbung der Frucht, außerdem ist an der Eintrittsstelle (Frassloch) ein Tropfen zu erkennen, ein eindeutiges Zeichen, dass die Larve in die Frucht eingezogen ist.
Man kann nichts mehr tun, die Früchte sind befallen kein Mittel kann helfen
Der Pflaumenwickler tritt zweimal pro Jahr auf. Im Mai/Juni kann man die erste Generation der Falter im Pflaumenbaum entdecken, am besten mit der Taschenlampe. Zwei bis drei Wochen nach der Blüte beginnt das Weibchen mit der Eiablage, die geschlüpften Raupen fressen sich sofort in die Früchte. Fallen die Früchte ab, werden diese von den Larven verlassen, diese verpuppen sich im Boden oder am Stamm des Baumes. Hier besteht die einzige Möglichkeit den Befall von weiteren Früchten der zweiten Generation zu begrenzen.
Jede herabfallende Pflaume sollte sofort entfernt werden, eine ausgelegte Plane ist dabei hilfreich, da die Larven nicht sofort den Stamm bzw. die Erde erreichen. Klebebänder sehr dicht am Stamm und so nah wie möglich am Boden können den Befall eingrenzen, da die Larven kleben bleiben. Im kürzester Zeit schlüpft die zweite Generation des Pflaumenwicklers. In den Abend- und Nachtstunden (Juli/August) legt das Weibchen an der Unterseite der Früchte die Eier ab. Nach dem Schlüpfen fressen sich die Larven sofort wieder in die Früchte.
Während der Saison werden die Früchte notreif, weiter fallen diese zum Boden. Die Larven verlassen die Früchte, von den Früchten die nicht Abfallen seilen sich die erwachsenen Raupen an einem Faden zum Boden ab. In der Baumrinde oder der Bodenfläche suchen sich die Raupen ein Winterquartier, wo sie sich im nächsten Frühjahr verpuppen, im Mai schlüpfen die Falter und der Kreislauf beginnt vom neuen. In der Zeit indem die Früchte herabfallen besteht wieder die Möglichkeit einem Befall im folgendem Jahr zu begrenzen. Alle herabfallenden Pflaumen in kürzester Zeit entfernen, eine Plane verhindert wiederum, dass die Larven (auch die sich abseilen) sofort im Winterquartier verschwinden. Die Plane sollte regelmäßig abgesammelt und die entdeckten Larven (sehr klein) entfernt werden. Die Entsorgung sollte über den Hausmüll erfolgen.
Hallo Herr Kühne vielen Dank für die Antwort auf meine Frage. Wir werden die Ratschläge befolgen. Weiterhin viel Erfolg bei der Beratung
Jürgen Herzau