Libellen im Garten

Libellen sind gefährdet. Libellen sind je Art gefährdet, ca. 2/3 sind Libellen der heimischen Arten gefährdet, 20 % sind vom Aussterben bedroht. Verschmutzung sowie Trockenlegung von Gewässern sind der hauptsächliche Grund für die Gefährdung der Libellen, man nimmt ihnen den Lebensraum.

Angst vor Libelle?

Libellen gibt es nicht in jedem Garten und wenn sie als einzelne Exemplare auf ihren Flug durch den Garten sind, sind sie schön und fasziniert anzusehen. Angst braucht man nicht zu haben, auch wenn Libellen und ihre Larven lebendes Futter wie Kleininsekten bevorzugen, Menschen stehen nicht auf ihren Speiseplan.

Libellen können nicht stechen und sind ungiftig, mit der Hand gefangen könnte eine Libelle zwar in die Hand beißen, aber wer kommt auf die Idee eine lebende Libelle mit der Hand zu fangen.

Entwicklung von Libellen

Je nach Libellenart legen sie ihre Eier an verschiedensten Stellen ab. Eine Vielzahl legt ihre Eier an Wasserpflanzen ab, einige an verschiedensten Pflanzen mitten in einem Fluss oder Teich ab. Andere Libelle bevorzugen seichte Stellen in der Nähe von kalten Quellen, weitere wieder im seichten warmen Stellen am Uferbereich.

Libellen im Garten

Einige Arten legen die Eier oberhalb des Wassers ab, sie haften an Weidenzweigen und weiteren vor allem Weichhölzer. Schilf wird auch zur Eiablage genutzt, weiter gibt es Libellen die ihre Eier im Flug abwerfen.

Die wenigsten Teiche die sich in Gärten befinden eignen sich als Lebensraum

Es ist sinnvoll einen Gartenteich anzulegen, leider sind wenige Teiche und deren Umfeld als Lebensraum geeignet. Ursache sind klinisch aufgeräumte Teiche, bis hin zum Teichboden klinisch sauber.

Regelmäßige Bodenabsaugung lassen es nicht zu, dass sich ein ordentlicher Teichgrund bildet. Durch das Absaugen werden neben Kleintiere und die Larven der Libellen alles abgesaugt was einen naturnahen Teich ausmacht.
Betrachtet man viele Teiche, sehen diese klinisch rein aus, haben aber kein Aussehen eines natürlichen Gewässers.

Klinisch rein trifft für ein Krankenhaus, Arztpraxis, Labor sowie andere entsprechende Einrichtungen zu und ist das Verhältnis von notwendiger Sauberkeit in den Einrichtungen. In der Natur bedeutet übertriebene Reinheit das Todesurteil, nicht nur für einen Teich, sondern für die gesamte Natur.

Ein reines und sauberes Teichufer mit glatten Ränder und aufgeräumten und perfekt strukturieren Uferbereich ist nicht der notwendige Lebensraum von Libellen. Es gibt einen einfachen Weg, um ein naturnahes Biotop zu schaffen, was sich für Libellen eignet, klinische Sauberkeit zählt nicht dazu.

Einfach zu jeder Zeit ein paar Fotos von einem Naturteich machen und diese als Vorlage für den Teich verwenden, dazu zählt nicht der Kunstteich im Park, der ebenfalls klinisch rein gestaltet ist.

Bei GartenBob.de in der Kategorie „Gartenteich“ findet man weitere Informationen und Fotos für einen natürlichen Gartenteich, der aber künstlich angelegt wurde.

Sollen also Libellen den Weg zum Gartenteich finden, sollten alle Möglichkeiten geschaffen werden. Es ist wichtig auch in der Natur vorkommenden Pflanzen am Uferbereich und am Teichufer anzupflanzen sowie das Anlegen von Totholz- und Steinhaufen.

Einer der wichtigsten Maßnahmen ist das Nichteingreifen in den Kreislauf der Natur zumindest im Teich und Uferbereich. Ein weiterer schädlicher Eingriff ist der komplette Rückschnitt der Teich und Uferbepflanzung, den Libellenlarven wir die Möglichkeit genommen aus dem Wasser an den Pflanzen herauszuklettern.

Geduld ist angesagt

Mit der Anlage eines naturnahen Teich inklusive Uferbepflanzung ist dies keine Garantie das sich sofort Libellen ansiedeln, was für das menschliche Auge und dessen Vorstellung von naturnah aussieht, muss sich erst langsam entwickeln. Das natürliche Gleichgewicht muss sich einstellen und das kann dauern.

Und das war noch nicht ALLES

Libellen brauchen Futter, Kleininsekten, das heißt, dass die weitere Grundlage Futterpflanzen für die Insekten sind. Es herrscht ein dramatischer Insektenschwund, ein Grund dafür ist der extreme Einsatz von Schädlinge und Unkrautvernichtern, im Garten ist dies nicht nötig.

Nicht alle Insekten müssen mit brachialer Gewalt bekämpft werden, durch den Einsatz von Giften werden auch die Nützlinge getötet, die die Schädlinge bekämpfen. Gänseblümchen, Löwenzahn und Co. sind keine Gartenfeinde, da diese wie die meisten Wildpflanzen die Nahrungsgrundlage für Insekten bilden.

Ein paar blühende Rosen sowie Zierpflanzen reichen nicht aus, um ein natürliches Gleichgewicht im Garten zu erreichen. Bei GartenBob.de gibt es unzählige Tipps für naturnahes Gärtner sowie die Schaffung von Biotopen wie zum Beispiel in der Kategorie Initiative 2 x 2 Meter.

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