Mehltau ist wie alle anderen Pilzerkrankungen an den Rosen und anderen Pflanzen nicht erwünscht. Die Bekämpfung mit dem im Handel angebotenen Pflanzenschutzmitteln ist auf Dauer für die Pflanzen genau so sinnvoll wie mit Säcken Licht in einen Raum zu tragen. Pilze gehören zur Natur und sind für das ökologische Gleichgewicht nötig.
Durch unsere zum größten Teil überzüchteten Kulturpflanzen verlieren die Pflanzen ihren Selbstschutz weiter wird durch wie bei Rosenbeeten oft zu sehen die Pflanze auf Rabatten in Monokultur gehalten. In der Natur wird man wohl kaum eine Rose, im Volksmund Hagebutte genannt die als Urform der Rosen gilt, ganz alleine stehen sehen. Hagebutten wachsen mit verschiedenen anderen Pflanzenarten zusammen. Dabei werden andere Arten als Wirtpflanze für die Pilze benutzt. Der für viele Gärtner angebliche Ordnungssinn ist schädlich auch im heimischen Ziergarten oder Nutzbeet.
Da wird mit Hacke, Gruber und Unkrautex alles bekämpft was aus sicht des ordnungsliebenden Gärtner stört. Die Rosen bieten dann für die Pilze das einzige Nahrungsangebot dar. Im normalen ist eine Rose keine Solitär oder Monokulturpflanze und fühlt sich mit anderen Pflanzen wohl.
Erhöht man die Pflanzenvielfalt auf dem Rosenbeet und bekämpft nicht gleich jede Wildpflanze ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht nötig. Pflanzenschutzmittel bekämpfen nicht nur die Schädlinge sondern auch ihre natürlichen Feinde. Die auf dem Foto zu sehenden Rosen haben seit dem Kauf des Gartens kein Pflanzenschutzmittel gesehen.
Der Glanz der Blätter und das kräftige Grün zeigt an, dass es der Pflanze gut geht. Außer einer jährlichen Zugabe von Komposterde, entfernen von vertrockneten Blüten und der normale Pflegeschnitt brauchen die Pflanzen nichts.
Auf der ca. 10 m langen Rabatte beginnt die Saison mit Ausklang des Winters mit hunderten von Schneeglöckchen folgend von anderen Frühjahrsblüher bis hin zu Stauden und Sommerblüher verschiedensten Arten. Bis in den Spätherbst blühen dann noch die Herbstblüher wie Astern und Fetthenne.
Weiter wachsen noch Walderdbeeren, Saisonerdbeeren und die verschiedensten Gemüsesorten die in Lücken gepflanzt oder gesät werden. Eine Hagebutte ist auch vorhanden und durch die lückenlose Bepflanzung fällt es auch nicht auf das sich Wildkräuter tummeln dürfen, denen aber regelmäßig Einhalt geboten wird, dass sie sich nicht zu stark ausbreiten.
Eine Hacke hat das Beet die letzten 16 Jahre nicht gesehen den beim hacken würden die Schneeglöckchen und Frühjahrsblüher schaden nehmen. Lediglich wird der Boden oberflächlich gelockert was aber ganz selten nötig ist.
Durch regelmäßiges Mulchen, Achtung kein Rindenmulch, sowie frische Komposterde ist der Boden immer locker. Allerdings beschränken diese Maßnahmen auf ein Minimum da kaum eine Krumme Erde zu sehen ist.
Die Komposterde als Nährstofflieferant für die Rosen wird zum Herbst um die Rosen gehäufelt, die frische Komposterde wird wie beim anhäufeln um die Rose geschüttet und im Frühjahr verteilt. Wer dennoch sein Monokulturbeet mit Rosen behalten will sollte auf Chemie verzichten. Mehltau und andere Schädlinge lassen sich auch mit alten Hausmitteln bekämpfen.
Milch mit Wasser vermischt ca. im Verhältnis 1: 6, also wie Magermilch regelmäßig gespritzt hilft gegen Pilzerkrankungen, angewendet wird nach Bedarf oder vorbeugend wöchentlich. Im Frühjahr die Pflanzen mit Schachtelhalmbrühe behandeln ist ein sehr wirksamer Schutz gegen Pilzbefall.
Brennnesselbrühe hilft auch gegen alle möglichen Schädlinge an ihren Pflanzen. Holunderbrühe hilft gegen Wühlmäuse im zeitigen Frühjahr über die Frühjahrsblüher verteilt, vergeht der Wühlmaus der Appetit auf die Tulpenzwiebeln und Rosenwurzeln.
Wer keine Zeit oder Lust hat Schachtelhalm und Co selber zu sammeln kann auf den Handel zurückgreifen es werden Konzentrate angeboten die auf natürlicher Basis hergestellt werden.
Die Chemiekeule sollte der wirklich allerletzte Ausweg sein und dann nur im geringsten Maße. Die beste Lösung für das Rosenbeet ist ein ausgewogenes Verhältnis mit der Natur herzustellen. Denken Sie bitte daran nicht die Natur zerstört uns, sondern wir die Natur.