Welche Sorten zählen zu den Pflaumen? Zwetschgen – Zwetschgen – blaue Hauspflaume, Mirabellen, Renekloden als Sammelbegriff für Pflaumen, dazu gesellen sich noch die vielfältigsten Züchtungen, die aber in ihrer Art den Hauptpflaumensorten entsprechen und nur in Größe und Farbe sich unterscheiden. Vor der Entscheidung, welche Sorte gepflanzt werden soll, ist es ratsam, erst einmal die Früchte zu kosten.
Hat man den eigenen Geschmack getroffen, steht dem Pflanzen nichts mehr im Wege. Regional gesehen kann es bei der Bezeichnung der Sorten zu unterschieden kommen, so ist die „Echte Pflaume“ mehr rötlich und rund, die Zwetschgen dagegen blau und oval. Was in einer Region die reinen Zwetschgen sind, sind anderswo Pflaumen. Auch die Schreibweise kann sich regional ändern, ob Zwesche oder Zwetschg(k)en, Pflaume oder Mirabelle schmecken müssen sie.
Der Schnitt
Um den Schnitt eines Pflaumenbaumes wird sich in den meisten Fällen nur gekümmert, wenn dieser zu groß geworden ist. Pflaumenbäume sollten jährlich ausgelichtet werden, dabei sollten nicht immer alle neuen Triebe entfernt werden, da Pflaumen erst an mehrjährigen Trieben Früchte tragen. Wird ein Pflaumenbaum jährlich geschnitten, müssen keine extreme Rückschnitte erfolgen, neben dem Erziehungsschnitt hält man mit dem jährlichen Rückschnitt die gewünschte Größe des Baumes.
Es heißt immer wieder, Pflaumenbäume vertragen keinen Schnitt, sie nehmen aber bei regelmäßigen kleinen Rückschnitten auch keinen Schaden. Die Schnitthäufigkeit richtet sich nach dem Wachstum des Baumes, wächst der Baum langsam und bildet nicht unzählige neue Triebe, reicht es aus, alle zwei bis drei Jahre zu schneiden. Mit der Zeit wird auch der dünnste Zweig zu einem stattlichen Ast, dieser kann problemlos zurückgeschnitten werden. Der Schnitt sollte so erfolgen, dass die Schnittstelle ca. 1/3 innerhalb des Kronenbereiches liegt.
Bild 1
Hier ist eindeutig zu erkennen, dass der vordere nach rechts herausgewachsene Ast komplett bis in den Kronenbereich zurückgeschnitten werden kann. Die beiden kleineren Äste, die ebenfalls nach rechts herausgewachsen sind, können ebenfalls entfernt werden. Die Schnittstellen sollten sich innerhalb der verbleibenden Krone befinden und sollten von außen gesehen nicht sichtbar sein.
Bild 2
Die Äste von Bild 1 aus einer anderen Perspektive, der Schnitt würde am unteren Bildende erfolgen.
Bild 3
Der Kronenbereich ist mit zu vielen Trieben bewachsen, ein stärkeres Auslichten ist nötig. Es muss nicht jeder einzelne Zweig abgeschnitten werden. Die Zweige wachsen auch im Inneren des Baumes alle an dickeren Ästen, der Schnitt kann auch im verwachsenen Kronenbereich wie bei den Ästen auf Bild 1 und 2 erfolgen. Durch den Schnitt an den dickeren Ästen entfernt man mit einem Mal unzählige kleiner Äste.
Den kompletten Kronenbereich zurückschneiden
Betrachtet man den Baum von Stamm aus, befinden sich am Hauptstamm mehrere dicke Leitäste, an diesen wiederum etwas dünnere Äste an dehnen sich die Hauptanzahl der vielen kleineren Zweige befinden. Da es zu mühsam wäre, jeden kleineren Zweig zu entfernen, kann der Schnitt an den dünneren Ästen erfolgen, ca. 1/3 von außen gesehen kann zurückgeschnitten werden. Diese Arbeit wird dann an allen verbleibenden dickeren Ästen im gesamten Kronenbereich durchgeführt. Befindet sich ein 1/3 Schnittbereich ein dicker Leitast kann dieser ebenfalls entfernt werden.
Tipp: Nach jedem größeren Schnitt entsteht im Kronenbereich eine Lücke, um zu vermeiden, dass der Baum einen regelrechten Kahlschnitt zu Opfer fällt, ist es ratsam, nach jedem Schnitt den Baum von außen zu betrachten. So lässt sich einfacher erkennen, welcher Ast als nächstes entfernt werden sollte. Es ist ratsam, die Rückschnitte wechselseitig durchzuführen, man schneidet erst einmal einen Schnitt an einer Seite und wechselt dann auf die gegenüberliegende Seite. Der Schnitt gegenüber sollte so erfolgen, dass der Baum im Gleichgewicht bleibt. Weitere Schnitte können dann um den gesamten Kronenbereich wechselseitig durchgeführt werden.
Nach jedem Schnitt den Kronenbereich von außen betrachten, so werden Schnittfehler vermieden. Immer so schneiden, dass die Krone, aus Sicht des Betrachters, auch eine komplette Krone bleibt. Wenn man sich nicht sicher ist, wie weit ein Ast zurückgeschnitten werden soll bis ca. 1/3 entfernt ist, kann man auch von außen des Kronenbereiches den Rückschnitt in kleineren Schritten durchführen. Von außen an schneidet man immer nur wenige Zweige ab und kommt so Schnitt für Schnitt an die gewünschte Kronengröße heran.
Wann kann man einen Pflaumenbaum scheiden?
Nach der Blüte, wenn der Baum im vollen Laub steht, je nach Witterungsbedingungen und Standort ab Mai bis Juni kann der Baum ausgelichtet werden. Dünne Triebe (Wasserschosser) können entfernt werden. Doppelt über oder nebeneinander wachsende Triebe sollte bis auf einen Trieb geschnitten werden. Der Schnitt sollte so erfolgen, dass der Baum regelrecht vom Licht durchflutet wird und sich kein geschlossenes Blätterdach im Außenbereich bildet. Durch den Ausschnitt kommt auch genügend Wind in das innere des Baumes, dadurch wird verhindert das sich Krankheitserreger und Schädlinge vermehren können, da die meisten von ihnen die Feuchtigkeit benötigen.
Nach der Ernte kann der komplette Kronenbereich zurückgeschnitten werden. Äste die gerade oder ins Innere des Baumes wachsen sollten komplett entfernt werden. Der Schnitt kann bis September durchgeführt werden, so hat der Baum die Möglichkeit die Schnittstellen zu schließen um das Eindringen von Pilzen und anderen Schädlingen zu verhindern. Der Baum kann auch im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden, dabei sollte beachtet werden, dass kein Frost mehr auftritt (vor allem Nachtfröste können dem Baum schaden).
Immer wieder können neu sprießende Triebe (Wasserschosser) entfernt werden, diese Maßnahme kann während der gesamten Vegetationsperiode durchgeführt werden. Durch das Entfernen der Triebe kommt mehr Licht an die Früchte die dadurch besser reifen.
Wenn der Ernteertrag weniger wird
Nach mehreren Jahren kann es passieren, dass immer weniger Früchte wachsen, der Baum wird müde. Dies passiert vor allem dann, wenn der Baum nicht regelmäßig geschnitten wird. Um zu vermeiden, dass das Fruchtwachstum nachlässt, ist es ratsam, einige Leitäste (die dickeren an denen sich viele Zweige befinden) kräftig zurückzuschneiden.
Diese Äste können bis auf die Hälfte ihrer Gesamtlänge abgeschnitten werden. Es sollten nicht alle Leitäste zurückgeschnitten werden, es ist ausreichend nur 1/3 der Äste zu schneiden. Durch den Schnitt ist im Inneren des Baumes regelrecht Licht, Luft und Sonne, daher kommt der Spruch „Nach dem Schneiden muss man eine Mütze durch den Baum werfen können“. Durch den Schnitt können sich die verbleibenden neuen Triebe kräftiger Entwickeln, da der konkurrierende Leitast fehlt. An den neuen Trieben entwickeln sich dann wieder kräftig Früchte.
Wichtig: Nicht alle neuen Triebe abschneiden, auch wenn diese nicht gleich Früchte tragen, Früchte bilden sich erst ab dem zweitem Jahr (bis auf ganz wenige Pflaumensorten, die eher selten sind).