Alle sprechen von BIO, ÖKO, Nachhaltigkeit, Renaturalisierung, Ökostrom und besseren Umweltschutz, nur machen es zu wenig. Es reicht nicht aus, nur Bioprodukte zu kaufen und darüber zu reden.
Man sollte auch etwas dafür tun!
Da wo genügend Platz ist, könnten die etwas größeren „Haustiere“ wie Schafe oder Ziegen das Mähen übernehmen. Gerade auf den kommunalen Flächen gibt es genügend Grün, was als Futter eingesetzt werden könnte. Es müssen ja nicht gleich ganze Schafherden sein, die in den Stadtparks grasen, es würde schon reichen, die Grünflächen nicht auf 3 Millimeter kurz zu halten, sondern etwas höher wachsen zu lassen und im nächsten Zoo oder Tierpark als Futter zu verwerten.
Nein. Da wird das wertvolle Futter abgemäht und landet auf dem nächsten Grünschnittsammelplatz, dort wird es zwar auch zu Komposterde umgewandelt, aber als Futter würde es nochmals eingesetzt werden können und kann dann zusätzlich noch als Dünger weiter verwertet werden. Eine sinnvolle Verwertung des Grünen wäre es, die Fläche an Kleintierzüchter und Landwirte abzugeben, denen eine kostenlose Nutzung zu gewähren und noch eine kleine Pflegeprämie zu zahlen.
Die Prämie dürfte weit unter den Kosten liegen, die der ständige Schnitt einer Fläche durch Dienstleister und Bauwirtschaftshöfe erzeugen.
Ökonomischer arbeiten
Wir haben über Jahre im Grünschnittbereich gearbeitet und festgestellt, dass die Mitarbeiter von staatlichen Betrieben weit unwirtschaftlicher arbeiten als Privatfirmen. Die Produktivität von unserer Firma lag im Durchschnitt um ein vierfaches höher als von den Mitarbeitern des Bauwirtschaftshofes. Schon alleine um die Menge von Grünschnitt von einem Transporter abzuladen braucht der Bauwirtschaftshof mit vier Mitarbeitern 15 bis 20 Minuten. Die selbe Menge Grünschnitt unserer Firma ist von einem Mitarbeiter in ca. 5 Minuten abgeladen.
Für den Schnitt einer Strauchgruppe auf einer Grünfläche benötigt der Bauwirtschaftshof vier Mitarbeiter und zwei volle Arbeitstage, dass heißt, 16 Arbeitsstunden je Mitarbeiten x 4 Arbeitskräfte macht 64 Stunden, wir hätten diese Arbeit mit zwei Mitarbeitern in ca. 6 Stunden erledigt, wir hätten allerdings durchgeschwitzte Unterhemden gehabt. Mitarbeiter vieler Privatfirmen (wir auch) haben einen schlanken Körperbau, da der Job und die Arbeitsintensität alle überschüssigen Kalorien verbrennt – Mitarbeiter von staatlichen Betrieben sind in den meisten Fällen sehr wohlgenährt und haben eine Menge Fettreserven angelagert. Allerdings kann man diese auch leichter feststellen. Man schaut sich die wohlgenährten, sehr oft übergewichtigen Mitarbeiter eines Rathauses an und vergleicht diese mit den Mitarbeitern von Privatbetrieben.
Eine umweltfreundlichere Stadt und Landschaft
Fraglich ist auch, was schöner aussieht, eine blühende Wiese mit Schmetterlingen, Käfern, Bienen und anderen Insekten oder eine kurz geschorene Rasenfläche, auf der nicht ein Schmetterling zu sehen ist, höchstens wenn ein Hund seinen Haufen setzt, finden sich ein paar wenige Fliegen ein. Vernarrte alte Denkweise und politisches sowie daraus folgendes gärtnerisches und vor allem umweltpolitischen Denkvermögen richtet mehr Schaden an unserer Umwelt an als noch eine Millionen LKW mehr auf unseren Straßen.
Da gibt es Gesetze, die es einem Hahn vorschreiben, wann dieser zu krähen hat, aber im gleichen Atemzug wird die nächste Hühnermassenzuchtanlage genehmigt. Der Hobbygärtner der einen Biobadeteich etwas größer bauen will, ist abhängig vom Wohlwollen der Amtsträger, im gleichen Zug wird der nächste Braunkohlentagebau zur Eröffnung freigegeben. Da werden Energiespargesetze verabschiedet und unzählige Häuser mit Millionen von Tonnen Schaumstoffen eingepackt, um ein wenig Wärmeenergie zu sparen, die Herstellung aber schon Millionen Tonnen von Erdöl und Gasen verschluckt und eine Logistik verlangt wird, die die eingesparte Energie um ein vielfaches überholen dürfte, geschweige vom später entstehenden Sondermüll dessen Entsorgung und Logistik wieder Massen von Energie verbraucht. Dickere Häuserwände aus Stein wie in früheren Jahren und eine nicht bis in die Spitze ausgebautes Dach, sowie ein Windfang, früher Veranda genannt hätten mehr Energie eingespart und keinen Sondermüll erzeugt.
Das Schaf im häuslichen Garten
Im normalen Hausgarten ist in den meisten Fällen die Rasenfläche für die großen Haustiere zu klein, aber den Rasen für die Kleinen wie Meerschweinchen, Kaninchen, Hühner und Co zu nutzen dürfte reichen. Es dürfte auch auf jedem Grundstück noch Platz für Gemüse sein und an der Stelle von unnützen Zierbäumchen und nicht endenden Koniferenwälder können Obstbäume und Beerensträucher stehen. Das geerntete Obst und Gemüse lagert dann nach der Ernte in der Tiefkühltruhe oder in einem Einkochglas sowie der Obststiege im Keller.
Der größte Vorteil ist, dass ein absolute Energiespareffekt entsteht. Das Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten muss nicht mehr aus dem Markt geholt werden, dadurch wird Kraftstoff gespart und da das Auto nicht bewegt werden muss, sinken auch die Kosten der Verschleißteile. Aus dem Beeren macht man die eigene Marmelade und kann dadurch auf die künstliche Marmelade die der Handel anbietet verzichten. Würde eine Vielzahl von Grundstückseigentümer zum Beispiel Hühner halten, müssten diese keine Eier kaufen, der Handel hätte das Nachsehen und vor allem die Eierindustrie müsste einige Massenzuchtbetriebe schließen. Zwar würden die Mitarbeiter der Industriezuchtbetriebe ihren Arbeitsplatz verlieren, es würden aber neue entstehen. Die Umlagerung der Arbeit geht dann an die privaten Hühnerbesitzer.
Eine weiterer Nutzen würde entstehen, wenn es wie in früheren Jahren ohne Probleme erlaubt wäre, sich eine Ziege, Schaf oder Kuh in den Garten zu stellen (im Winter im Stall). Eine absolute Aufhebung aller Gesetze die es verbieten, das eine Kuh Muh, ein Schaf määä, ein Schwein quickt und eine Zicke meckert, und wenn es einmal so richtig nach Landluft riecht, riecht es eben, wer neben einem Chemiepark wohnt, muss auch den Dauergestank ertragen. Der Einfamilienhausstiel mit Garten (die Zeit ist noch nicht lange her) wurde geschaffen oder erfunden, dass der Garten und die angrenzenden Nebengebäude zur Selbstversorgung dienten. Dem Nachbarn musste es egal sein, ob es bei ungünstigen Wind nach Schweinestall riecht oder nicht. Wenn heute eine Schweinezuchtanlage mit tausenden qualvoll gehaltenen Tieren neben einer Ortschaft steht und der Gestank von den Tieren bis ins Wohnzimmer zieht, müssen es eben alle Bewohner akzeptieren oder den Wohnort wechseln. Die selbe Situation trifft auch auf die in Deutschland beliebten Schrebergärten zu.
Die etwas anderen Vorteile
Der Vorteil der Kleintierhaltung – ob im Haus- oder Schrebergärten – wäre gravierend, keiner würde wohl seine Tiere mit gen-manipulierten Mais oder anderen Chemiestoffen und unnötigen Medikamenten versorgen, es würde wie vor 50 Jahren ein neuer Markt entstehen. Es wird mehr Biofutter, Heu, Stroh und andere Futtermittel benötigt, ein neuer Markt entsteht. Da zum Beispiel der Handel sein Fleisch nicht mehr verkaufen könnte, müsste dieser sich umstellen, auf dem gesamten Agrarsektor würde sich ändern. Die Massentierhaltung würde zurückgehen und damit die hohe Umweltbelastung ebenfalls. Jetzt denkt jeder, man würde sich mit Tierhaltung, Obst- und Gemüseanbau ins Mittelalter zurück bomben. Ganz im Gegenteil, dass Leben würde wieder ruhiger werden, da man vom Job nicht mehr so abhängig ist, da der Kühlschrank auch ohne Geld immer voll ist und mit der Biowurst- oder Gemüseüberproduktion kann man die Unkosten für den Haushalt bezahlen oder eben im Tauschgeschäft, Eier oder Wurst gegen Kartoffeln oder Futter was man nicht selbst anbauen will, sowie wegen Platzmangel im Garten nicht kann.
Das gesamte Familienleben würde harmonischer werden, da mehr Zeit zur Verfügung stehen würde. Die Kuh oder Ziege im Garten liefert Milch für Butter, Käse und andere Milchprodukte, da aber mehr produziert als verbraucht wird, würde wieder eine neue Handelsstrecke entstehen und damit neue Arbeitsplätze. Einer der blöd-sinnigsten Wörter in der Wirtschaft würde eine andere Bedeutung bekommen, Karriere. Mit seiner eigenen Selbstversorgung im Garten wäre man sein eigener Chef, so wie ein Bauer im Nebenerwerb und brauchte den Job nicht um nur Karriere machen zu müssen, dass Geld würde nicht mehr nur im Vordergrund stehen. Das Wort Besetzungscouch, was oft benutzt wird um Karriere zu machen, würde in den Hintergrund treten, den kaum jemand der ein ausgewogenes zu Hause und eine glückliche Familie hat müsste sich für seine Karriere verkaufen.
Durch die Ernährung aus dem eigenen Garten ohne Chemie, selbst gekochtes Essen ohne Geschmacksverstärker und künstliche Farb- und Aromastoffe würde es viel weniger Kranke geben, auch Stress sowie Leistungsdruck und Mobbing würde zurückgehen, die Versicherungsbeiträge würden sinken und Ärzte würden (müssten) sich mehr Zeit nehmen, wenn wirklich jemand krank ist, leere Arztpraxen würden dazu beitragen, dass die Ärzte gewissenhafter arbeiten müssten sonst hätten diese keine Patienten mehr. Banken würden mit dem Geld ihrer Kunden ordentlicher umgehen, da nur noch wenige Kleinanleger versuchen würden mit riskanten Geldgeschäften Geld zu verdienen, da diese es ja nicht müssten. Geld würde in den Hintergrund treten, denn beim Gärtnern, Tiere versorgen, Ernten, Einlagern und Haltbarmachen sowie Lebensmittel herstellen und sein Essen draus selber herzustellen hat man keine Zeit Geld auszugeben, so bleibt das Geld in der Geldbörse. Wird viel gegärtnert und sich um die Tiere gekümmert tritt das Konsumieren in den Hintergrund da man selbst zum Produzenten wird und nur noch einiges zukaufen muss. Unwesentlich wird auch Geschäftskleidung, da der Kuh auf der Wiese oder dem Huhn im Hühnerstall egal ist, ob die Gummistiefel oder Gartenlatschen dem neuesten Trend entsprechen (das soll nicht heißen im Garten schick auszusehen, es gibt auch topp modische Gummistiefel).
Packen wir es an: Schafe der bessere Rasenmäher.