Es gibt verschiedene Ursachen, wenn Seerosenblätter einen hellen Belag haben. Dabei spielt neben dem Wasser auch der Teichboden eine wesentliche Rolle. Nicht außer Acht zu lassen, sind Umwelteinflüsse und Klimaänderung.
Falscher pH-Werte des Wassers
Seerosen benötigen zur Aufnahme von Mikronährstoffen, um optimal zu wachsen, einen pH-Wert von 6 bis 7,5. Der pH-Wert des Wassers kann am Morgen 7-8 und am Abend 8-9 haben. Bei diesen Werten ist die Teichumwelt in Ordnung. Unter diesen Bedingungen können Pflanzen gut wachsen. Die Schwankung des pH-Wertes ist abhängig von den Mikro-Organismen, die Tag und Nacht CO2 produzieren. Um eine funktionierende Wasserlandschaft zu haben, muss neben dem Teichboden auch das Wachstum der Unterwasserpflanzen stimmen. Ohne Unterwasserpflanzen kann es passieren, dass die Unterwasserwelt nicht in Ordnung ist. Eingriffe wie regelmäßige Absaugen des Teichbodens und entfernen von Unterwasserpflanzen wirken sich negativ aus.
Ist der pH-Wert zu hoch 9 bis 10, ist das Teichökosystem nicht in Ordnung. Ein hohes Algenwachstum kann zur Entkalkung es Wasserführen. Die Folge die Karbonhärte sinkt, der pH-Wert steigt. Um den pH-Wert auf ein gutes Niveau zu bringen und die Aktivitäten der Mikro-Organismen in Schwung zu bringen, sollten Pflanzen eingebracht werden, die nicht auf die CO2 Versorgung aus dem Wasser angewiesen sind (Schwimmpflanzen, Sumpfpflanzen, Wasserlien).
Calzium und Magnesium bestimmen die Härte des Wassers gH-Wert. Ist zu wenig Calzium vorhanden kann das überschüssige CO2 nicht mehr gebunden werden. Es kommt zu Sauerstoffmangel und das Ökosystem versauert.
Hagel, Regen und Schnee sowie biologische Prozesse enthärten das Wasser, daher ist eine regelmäßige Überprüfung des GH-Wertes wichtig. Der Handel bietet entsprechende Produkte an, um die Gesamthärte des Wassers wieder herzustellen.
Mit einer Teichbelüftungsanlage kann der Sauerstoffanteil im Wasser erhöht werden wie es in Aquarien die Regel ist.
Karbonathärte (KH)
Ein Teil der Gesamthärte des Wassers ist die Karbonathärte. Kommt es zu Schwankungen des ph-Wertes sowie Mineralienmangel können die Pflanzen Schaden nehmen. Den pH-Wert sowie die Karbonhärte regelmäßig prüfen. Kommt es zu Schwankungen bietet der Handel entsprechende Mineralienmixturen an, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Zooplankton fehlt
Zooplankton ist die Gesamtheit der im Wasser schwebenden tierischen Organismen. Wasserflöhe können eingebracht werden, der Handel bietet sie als „Lebendware“ an.
Eine Vielzahl von Organismen bilden sich von selbst, soweit nicht zu viel in den Lebensraum Teich eingegriffen wird.
Das Einbringen von Wasserschnecken, Kleinkrebsen und Teichmuscheln führt zur Förderung des biologischen Gleichgewichts.
Fischbestand zu hoch
Ein zu hoher und unausgeglichener Fischbestand kann zum Fehlen des Zooplanktons führen. Die Ausscheidungen der Fische können die Wasserqualität extrem beeinflussen. Zu viel Fischfutter, welches auf dem Boden fällt, verfault. Die Faulgase beeinträchtigen den biologischen Kreislauf.
Pilzbefall
Der Einsatz von Pilzfrei-Mitteln ist im Gartenteich nicht möglich, der Einsatz würde das biologische Gleichgewicht zerstören. Teiche sind oft von dichtem Pflanzenbewuchs umgeben, diese können die Luftzirkulation über der Wasseroberfläche beeinträchtigen. Unter Beachtung der Windrichtung sollten beidseitig des Ufers ein Teil der Pflanzen heruntergeschnitten werden.
Dadurch entsteht ein Durchzug über der Wasseroberfläche, der Pilz kann abtrocknen. Abgetrocknete Blätter regelmäßig entfernen. Immer, wenn sich frische Blätter bilden können kranke Blätter entfernt werden. Knospen die sich nicht öffnen, Missbildungen an Blättern sowie im Wachstum gestörte Blätter und Blüten entfernen.
Zu viel Schatten auf dem Teich
Seerosen brauchen viel Sonne, hohe Gehölze oder Bäume die Schatten auf die Wasserfläche werfen verhindern die direkte Sonneneinstrahlung. Auch wenn die Teichoberfläche hell erscheint, ersetzt das Licht nicht die direkte Sonneneinstrahlung. Bäume sollte ausgelichtet werden und Sträucher zurückgeschnitten werden.
Schadstoffe im Teich
Die meisten Teiche sind ebenerdig und durch die Flachwasser- und Versumpfungszone mit dem übrigen Teil des Gartens verbunden. Gartenbereich und Teich bilden eine Einheit, auch wenn durch einen überstehenden Teichrand eine Abgrenzung erfolgt. In vielen Gärten wird Dünger, Unkrautvernichter, Moosentferner, Pilzfrei, Schädlingsbekämpfungsmittel und weitere Mittel eingesetzt.
Sehr oft wird zu viel dieser Mittel verwendet. Ein großer Teil dieser Mittel wird versprüht. Der Sprühnebel wird durch den Wind verteilt auch, wenn er nicht direkt wahrgenommen wird und landet auf der Wasseroberfläche. Andere Mittel werden als Granulat mit der Hand verteilt, auch hier können Kleinteile im Wasser landen.
Durch Regen ablaufendes Wasser sowie Spritzwasser werden Bestandteile der Mittel in den Teich eingebracht. Tiere wie Mäuse, Insekten und Co. laufen oder Fliegen durch den Garten und nehmen Teile der verwendeten Mittel am Fell oder Körper auf. Durch das Wasser lösen sich Kleinstmengen der Mittel auf und gelangen somit in des Biokreislaufes des Teiches.
Mit der Zeit werden aus sehr kleinen immer größere Mengen, das Teichwasser wird, wenn auch sehr langsam vergiftet. Feststellen wie weit das Wasser belastet ist, kann nur durch einen Labortest festgestellt werden.