Pflanzen gehen am Gartenzaun ein, Rasenflächen zeigen Mangelerscheinungen, Bäume sterben ab und sonstige Schäden entstehen. Der Nachbar wurde gesehen wie er Pflanzenschutzmittel auf ein anliegendes Grundstück verbringt.
Eine Vielzahl von Anfragen an GartenBob.de, dass Pflanzen durch den Nachbarn vergiftet wurden und wie in diesen Fällen vorgegangen wird, gab den Anlass, dass eine Rechtsberatung bei einem sachkundigen Anwalt in Anspruch genommen wurde. Weitere Beiträge von Rechtsanwälte im Internet, Fachliteratur sowie Gartenratgebern wurden durch uns ausgiebig durchgearbeitet.
Ein Verdacht ist nicht ausreichend
Ein Verdacht, dass der Nachbar Gift einsetzt, ist nicht ausreichend. Nur weil der Nachbar am Gartenzaun mit einem Sprühgerät Spritzmittel verteilt ist nicht aussagekräftig, schließlich kann es sich um zugelassene Mittel handeln. Ohne einen Nachweis, dass es sich um Gifte oder überdosierte Pflanzenschutzmittel handelt sind alle Maßnahmen gegenstandslos.
Nachweise erbringen
Nur durch eine Bodenanalyse (Bodenprobe) kann nachgewiesen werden, dass sich Schadstoffe im Boden befinden. Eine Vielzahl von Giften überdosierte Pflanzenschutzmittel sowie andere Schadstoffe verbleiben sehr lange im Boden und können auch nach längerer Zeit nachgewiesen werden.
Wenn Schadstoffe direkt an die Pflanzen gelangen und diese nicht über die Wurzeln aufgenommen wurden, können Pflanzenteile im Labor getestet werden.
Die Boden- bzw. Pflanzenanalyse sollte sich auf Schadstoffe und toxische Stoffe beziehen.
Fällt die Analyse positiv aus, sollte ein Anwalt aufgesucht werden. Es wäre auch möglich, eine Anzeige bei der Polizei zu tätigen. Ob Anwalt oder Polizei haben in diesem Fall die nötige Fachkenntnis, um weitere Schritte einzuleiten.
Kameraüberwachung
Eine Kameraüberwachung ist unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen möglich. Der Überwachungsbereich darf sich nur auf das eigene Grundstück beschränken. Aufnahmen ins Nachbargrundstück sind nicht erlaubt. Optimal ist der Einsatz von Tierkameras, diese ermöglichen problemlos Aufnahmen in der Dunkelheit.
Würden vom Nachbargrundstück Mittel ins eigene Grundstück geworfen oder gesprüht werden, wäre dies auf den Bildern sichtbar. Zumindest wäre nachweisbar, dass sich eine Person im Empfangsbereich des Sensors der Kamera befunden hat.
Zeugen
Der optimale Fall ist ein Zeuge, der den Vorgang direkt beobachtet hat. Auch Nachbarn haben einen täglichen Tagesablauf sowie Freizeitverhalten. Arbeitszeit, Einkaufen sowie Hobbys schränken den Zeitraum ein, an dem der Nachbar tätig werden kann. Geht der Nachbar einer geregelten Tätigkeit nach, wird er in dieser Zeit kaum die Möglichkeit haben, Gifte zu verteilen. Anhand des Tagesablaufes des Nachbarn wäre es möglich, einen Zeugen zu finden.
Wie erkennt man das Pflanzengifte eingesetzt wurden?
Auf beiden Seiten der Grundstücke sehen die Pflanzen wie abgetrocknet bzw. verbrannt aus. Da beim Einsatz vom Sprühgeräten der Sprühnebel sich gleichmäßig verteilt. Bei größeren Gehölzen wie Bäume sowie Sträuchern erfolgt der Prozess der Vergiftung sehr langsam und ist in den meisten Fällen erst zu erkennen, wenn es zu spät ist. Erstes Anzeichen ist das Abtrocknen der Blatt- und Zweigspitzen, Äste trocknen von außen nach innen ab, Blüten fallen ab Früchte entwickeln sich spärlich und werden abgeworfen.
Wenn der Verdacht besteht, das Obst und Gemüse vergiftet wird
Werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, gibt es einen Zeitraum, indem das Obst und Gemüse nicht verwertet werden soll. Der Inkubationszeitraum richtet sich neben dem Mittel auch nach der Art des Obstes und Gemüse. Sprüht der Nachbar am Gartenzaun und die Früchte werden geerntet und verzehrt, besteht Vergiftungsgefahr. Er ist verpflichtet über den Einsatz von Mitteln die Nachbarn zu informieren.
Treten nach dem Verzehr von Obst und Gemüse Krankheitssymptome auf, sollte der Arzt darüber informiert werden. Kein Arzt würde darauf schließen, dass es sich um Vergiftungserscheinungen handelt. Eine Blutanalyse auf toxische Vergiftung gibt Aufschluss. In diesem Fall besteht die Vermutung der Körperverletzung, der Weg zur Polizei, um Anzeige zu erstatten, ist unerlässlich.
Bevor der Nachbar verdächtigt wird, andere Möglichkeiten nicht ausschließen
Der eigene Giftcocktail kann die Ursache für Vergiftungserscheinungen sein. Zuerst sollte man überlegen, ob nicht selbst eventuell eigene Chemie wie Pflanzenschutzmittel, Koniferendünger, Rasendünger, Rosendünger, Gemüsedünger, Pilzfrei, Moosentferner und andere Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt hat. Diese können im Boden ebenfalls zu einem Chemie-Cocktail führen.
Ein Beispiel: Befindet sich an einer Rasenfläche eine Koniferenhecke und der Rasen wird extrem gedüngt, um ein schönes kräftiges Grün sowie starkes Wachstum zu zeigen, wirkt sich die Düngung des Rasens extrem negativ auf die Koniferen aus. Im Laufe der Zeit nehmen die Koniferen den Rasendünger auf, dieser ist für Koniferen nicht geeignet.
Durch das Düngen verändert sich der pH-Wert im Boden. Koniferen brauchen sauren Boden, ändert sich der pH-Wert, treten Schäden an diesen auf. Langfristig erweitern sich die Schäden an den Koniferen, bis diese schließlich absterben. Die Schädigung an den Koniferen sind das Abtrocknen von ganzen Zweigen und Ästen. Der Gartenfreund, denkt an Trockenheit und beginnt die Koniferen extrem mit Wasser zu versorgen, die Saugwurzeln können verfaulen.
Denkt der Gartenfreund an Mangelerscheinung und setzt Koniferendünger ein, kommt es zu einer Überdüngung. Der Schaden an den Koniferen wird immer größer, bis die Hecke schließlich komplett eingeht.
Da es ein langfristiger Prozess ist, denkt der Gartenfreund, dass der Nachbar die Hecke vergiftet.
Bevor es zu Verdächtigungen kommt, erst eine Selbstkontrolle durchführen. In meiner jahrelangen Tätigkeit im Gartenservicebereich, hatte ich Einblick in unzählige Gerätehäuser, Schuppen und Garagen, die meisten dieser Gebäude hätten mit Warnschildern „Vorsicht Gift“ versehen werden müssen.
Aussagen die nicht aussagekräftig sind
Neben vielen Anfragen an „GartenBob.de“ sowie direkte Anfragen von Kunden vor Ort, sind folgende Aussagen nicht relevant.
- „Rasen und Pflanzen werden vom Nachbarn vergiftet“
- „Nachbar ist krank, weil er den Rasen und die Pflanzen nicht leiden kann“
- „Nachbar versucht Baum zu zerstören“
- „Vermutung liegt nahe, dass der Nachbar/in Pflanzengift einsetzt“
- „Verdacht, dass der Nachbar…“
Selbst wenn der Nachbar beim Einsatz von Mitteln gefilmt wurde (nicht erlaubt), reicht dies nicht aus. Setzt der Nachbar zum Beispiel Schachtelhalmsud ein, richtet dieser keinen Schaden und die Behauptung er würde Pflanzen vergiften wäre falsch.
Ohne Nachweis einer Laboranalyse kann nichts nachgewiesen werden. Besteht Gefahr für die eigene Gesundheit kann ein ärztliches Gutachten den Nachweis für ein Vergiftung erbringen.
Ein Tipp in eigener Sache: Selbstjustiz ist keine Lösung. Ein Nachbarschaftsstreit ist sinnlos da dieser zu keinen Erfolg führt.
Hallo Gartenbob,
Ich wohne seit 23 Jahren in einem Reihenhaus. Meine Nachbarin auch. Alle Pflanzen, auch direkt am Zaun, sind genauso alt. Expliziert ein Flieder und ein Schneeball. Beide sind ca. 3 m hoch. Die Absprache war, dass sie alle überstehenden Zweige und auch mehr, gerne abschneiden darf. Jetzt hat sie urplötzlich einen Anwalt eingeschaltet und ich soll alles entfernen oder auf 1,20 m zurück schneiden. Abends, gegen 23 Uhr höre ich ständig ihre terassentür und ich vermute, dass sie Gift an meinen Schneeball schüttet. Sie hatte sich darüber mal geäußert, allerdings über ein anderes Gewächs in dem Garten nebenan.
Ich wohne in Niedersachsen. Das nachbarschaftsrecht sagt, dass sie keine Chance hat. Bisher fand sie den Schneeball immer wunderschön. Ich hab keine Ahnung, was passiert ist. Sie selbst hat einen Baum zum anderen Grundstück, der mehr als 3 m hoch ist!!! Ich verstehe es einfach nicht!!!! Aber was kann/soll ich denn nun tun????
Maria
21.012023
Hallo Gartenbob
seit 10 Jahren wird von meinen Nachbar mein ganze Garten, auch vor dem Haus mit Säure und Farbe bespritzt. Gleich nach dem neue Rollrasen gelegt wurde, wird alles gleich bespritzt. Es hat so angefangen, damals musste ich 12 Tannen austauschen, sind rot geworden, mit Säure bespritzt. Habe zwei Gutachten, direkt an dem Zaun von meinen Nachbar, ist Essigsäure an meinen Himbeeren und anderen Pflanzen nachgewisen worden. Am Anfang wo ich noch nicht wußte, dass mein Nachbar mit Säure arbeitet, aß ich davon, hatte Magenkrämpfe, Gliederschmerzen, Schütttelfrost bekommen. Habe viele Videos, hunderte von Fotos wo man sieht, z.B. dass meine Büsche am Zaun nicht nur oben im meinen Garten, sondern auch von der Seite im Nachbarsgarten bespritzt sind, wie der Strahl so ging. Mein Vorgarten ist auch total geschädigt, habe die weisen Kiselsteine ausgetauscht, weil mit schwarzen Farbe bespritzt, jetzt sehen die neuen genauso aus. Auch die weiße Figur, der kostspielige Bonsei, alles ums Haus wird immer wieder vernichtet. Die wunderschön blühende Klematis wurde jährlich so lange gespritzt, jetzt wird sich scheinbar nicht mehr erholen. Die Lärche mit weisen Farbe bespritzt, damit nicht mehr austreibt. In den zehn Jahren habe ich dadurch viel Geld verloren, meinne Gesundheit ist sehr stark angegrifffen. Detektiv war auch bei mir – unbezahlbar. Habe 3 Anzeigen schon getätigt, schwer einen Anwalt zu finden, bin gerade dabei, bevor der Tod entscheidet.
Antwort folgt demnächst.
Hallo,
unser Nachbar kümmert sich nicht ums Unkraut an der Gartengrenze. Demzufolge wächst das Unkraut zu uns. Wir beabsichtigen -vorerst- Bretter anzubringen, nachdem unsere Gärten unterschiedlich Höhen haben. Frage: wächst das Unkraut unter den Brettern durch; wäre es günstig die Bretter z.B. 10cm in den Boden einzubringen.
Problem ist, dass diese relativ bald verfaulen.
„und der Rasen wird extrem gedüngt, um ein schönes kräftiges Grün sowie starkes Wachstum zu zeigen,“ … Es ist mehr als eine Schande, dass so etwas heute noch erlaubt ist. Kunstdünger und Gift im eigenen Garten sollte vollkommen tabu sein. Was sind das für Leute, die keinen Lebensraum wollen, sondern eine Fortsetzung ihres gestylten Wohzimmers draußen?