Viele Hobbygärtner verbinden mit dem Wort Biotop nur einen Gartenteich, dass wäre dann ein Feuchtbiotop.
Biotop
Ein Biotop ist ein Lebensraum in einem bestimmten Gebiet eine Biozönose, es ist die kleinste Einheit in der Biosphäre. Es kann ein natürlicher Landschaftsteil sein sowie auch von Menschen geschaffener Raum.
Wie man einen Teich oder Feuchtbiotop baut, findet man bei GartenBob.de unter Gartenteich. Wer für Insekten einen zusätzlichen Lebensraum schaffen will kann ein Insektenhotel bauen. Gekaufte Insektenhotels sehen sehr oftmals sehr künstlich aus und sind unnatürlich. Der Grund dafür ist das beim Bau nur neues Material verwendet wird und viel zu exakt und genau gebaut wird. In der Natur gibt es keinen Zollstock und super gerade ist auch nichts.
Tiere im Totholzhaufen
Ein Totholzhaufen sieht von außen nur wie ein Haufen aufgeworfener oder geschichteter natürlicher Hölzer aus und trotzdem bietet er unzähligen Tieren einen geschützten und eigenen Lebensraum. So siedeln sich in kürzester Zeit Ameisen, Asseln, Laufkäfer, Ohrwürmer, Spinnen, Springschwänze, Tausendfüßler und Würmer an.
Von den Lebenwesen die wir mit bloßem Auge nicht erkennen (Mikroorganismen) ganz zu schweigen. Pflanzen die den Totholzhaufen überwuchern locken noch zusätzlich Insekten an, die hier Nahrung und einen Lebensraum finden. Für Amphibien und Reptilien ist ein Totholzhaufen ebenfalls ein Lebensraum oder bietet vielen ein Winterquartier.
Für Erdkröten und Eidechsen ein idealer Lebensraum, Kleinsäuger wie der Mauswiesel (Fressfeind gegen Wühlmäuse) nehmen Totholzhaufen als Lebensraum an. Etwas höhere Totholzhaufen werden von Rotkehlchen und Zaunkönig als Nistplatz genutzt. Am Totholz siedeln sich eine Vielzahl von Pilzen und Flechten an die für die natürliche Verrottung zuständig sind.
Material für einen Totholzhaufen
Für den Bau eines Totholzhaufens gibt es keine festen Regel, die Hauptsache ist, es werden naturbelassene Materialien verwendet. Wie die Materialien verbaut werden spielt auch keine Rolle. Kombinationsmöglichkeiten mit Natursteinen, Betonbruch, Dachziegeln oder vorgefertigten Hölzer sind möglich solange diese nicht mit Farbe oder Imprägniermitteln behandelt sind. Baumstümpfe, Äste, Zweige, holzige Stängel, Reisig oder Laub können ebenfalls verbaut werden.
Standort des Totholzhaufens
Der ideale Standort wäre ein ruhiger abgelegener Platz im Garten, günstig sind die Ecken eines Grundstückes, dort herrscht die meiste Ruhe. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten verschiedene Klimabedingungen zu schaffen wie schattig-feucht oder sonnig-trocken und wenn es keine so richtige Lösung gibt wählt man einfach „Egal“, die Hauptsache ist, man schafft durch einen Totholzhaufen ein Biotop. Der Totholzhaufen kann unter eine Hecke, im Steingarten, unter Bäumen aller Art, neben dem Gartenteich oder der Wiese, neben dem kurz geschorenen Rasen gebaut werden.
Einen Totholzhaufen bauen
In der Natur gibt es keine festen Regel, ob die verwendeten Materialien exakt geschichtet oder kunterbunt aufeinander geworfen werden, spielt keine Rolle. Der Totholzhaufen muss auch nicht in einem Stück gebaut werden und lässt sich beliebig erweitern. Wenn es im eigenen Garten nicht genügend Materialien gibt, lässt sich das Material aus dem Umfeld beschaffen. Für die Materialbeschaffung sollte man immer ein paar große Mülltüten oder eine Decke im Kofferraum haben.
Abrissbaustellen gibt es genug, dort findet man Steine und wenn es keine Bruchsteine (die gibt es im nächsten Kieswerk) gibt, können auch alte Maurersteine verwendet werden. Es müssen nicht unbedingt Steine verbaut werden, es können auch verschiedenste Hölzer gestapelt werden. Wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft fährt oder spaziert findet man alles was man braucht. Da ein Stück Holz dort einen Ast und wenn irgendwo ein Baum gefällt wird, gibt es die restlichen Materialien, nur fragen muss man selber.
Geduld ist angesagt
Wer erwartet, dass nach der Fertigstellung alle möglichen Tiere sofort in den Haufen einziehen ist im Irrtum. Es dauert eine unbestimmte Zeit bis sich der Haufen besiedelt. Asseln, Spinnen und Käfer besiedeln den Totholzhaufen sehr schnell, Kleinsäuger brauchen etwas länger. Wenn im Umfeld schon alle Igel vertrieben oder mit vergifteten Schnecken ,die Schneckenkorn gefressen haben, getötet wurden, kann man nur hoffen, das ein Igel den Weg in einen Totholzhaufen findet. Alle anderen Kleinsäuger und Amphibien finden sich zwar auch ein, aber um diese einmal sehen zu können bedarf es einer guten Beobachtungsgabe und Geduld, eine Ringelnatter ist nicht menschenscheu aber flink. Viele Tiere lassen sich nur entdecken wenn man ihre Lebensweise kennt, ein nachtaktives Tier wird man wohl nur selten am Tage sehen und wenn der Rasenmäher regelmäßig am Haufen vorbeirattert werden scheue Tiere verbleiben.
Der neu angelegte Haufen muss sich erst einmal der Natur anpassen, Moose, Flechten und Pilze besiedeln das Material, herunter gefallenes Laub bleibt in den Lücken hängen und die Mikroorganismen beginnen ihre Arbeit. So kehrt Stück für Stück Leben in den Haufen ein.
Nur eins sollten Sie niemals tun
Räumen Sie den Totholzhaufen niemals auf oder greifen in die natürlichen Prozesse ein. Wenn Pflanzen den Haufen bewachsen dann lassen Sie diese wachsen, wenn der Haufen mit Laub überschüttet wird lassen Sie es liegen, das Laub verschwindet von alleine.
Meine Empfehlung
Ein Biotop im Garten anzulegen ist nicht schwer und eine der einfachsten Möglichkeiten hierfür ist die Verwendung von Totholz.
Insekten, Vögel, Igel und Co werden den neu geschaffenen Lebensraum dankbar annehmen
In meinem Buch ,,Totholz als Biotop‘‘ möchte ich euch zeigen, wie einfach auch ihr solche Biotope bauen und wie sehr ihr davon profitieren könnt.
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