Mini Biotop für Insekten, Käfer und andere Kleintiere

18.10.2017 – Veröffentlichung der Studie „Insektenschwund in Deutschland“ mit der erschreckenden Nachricht, dass im Verlauf von 27 Jahren die Zahl der Fluginsekten um 76 % gesunken ist. Im Hochsommer war ein Rückgang von 82 % zu verzeichnen, da in dieser Zeit die meisten Insekten unterwegs sind.

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Die Folgen des Insektenschwund

Neben Hummeln und Bienen bestäuben eine Vielzahl von Insekten die Bäume, Nutzpflanzen, Blumen und das nicht nur im Garten, sondern in der gesamten Natur.

Werden die Pflanzen nicht mehr intensiv bestäubt, hat das gravierende Folgen für den gesamten Lebensraum. Zu wenig Insekten bedeutet, zu wenig Nahrung für Vögel und Reptilien, zu wenig Vögel und Reptilien bedeutet wiederum, dass Schädlinge die ebenfalls als Nahrung dienen, keine natürlichen Feinde mehr haben und sich besser vermehren können.

Biotop für Insekten

Nehmen die Schädlinge zu, werden zur Bekämpfung mehr Gifte eingesetzt, was wiederum zu einer höheren Umweltbelastung führt.

Werden die Blüten von Pflanzen nicht ausreichend bestäubt, bleiben die Früchte klein oder es bilden sich keine Früchte, was wiederum zu Ertragseinbrüchen führt. In Obstplantagen sind fehlende Fluginsekten ein sehr großes Problem, es gibt Plantagen, die extrem Fluginsekten-Mangel haben, sodass die Obstbauern bereits gezwungen sind, zusätzlich Bienen heranzufahren, was wiederum erhöhte Kosten erzeugt.

Das Fehlen von Insekten wird für eine Vielzahl von Vögeln ein großes Problem, vor allem der Nachwuchs kann sich nicht genügend Reserven anfuttern für den Flug in den Süden. Das bedeutet, dass die Vögel kraftlos vom Himmel fallen und im Meer oder Gebirge ihr Ende finden.

Einfach einmal nachgedacht, was wahr vor ca. 3 Jahrzehnten und weiter zurück anders?

GartenBob.de hat die heimische Umgebung unter die Lupe genommen, um festzustellen, was sich in der Umwelt verändert hat, Fotoalben waren dabei sehr hilfreich. Es gab ihn noch, vor 3 Jahrzenten den Feldrain (alter Begriff für Randstreifen von Feldern), kunterbunt blühende Streifen auf denen alle möglichen Fluginsekten tummelten.

Auch die Straßengräben waren auf der dem Feld zugewandten Seite voll mit Gräsern und Blumen, die Gräben wurden zum Teil nur der Straße zugewandten Seite gemäht.

Ein Feldweg war noch ein Feldweg und keine mit Beton oder Asphalt versiegelte Straße und die Ränder der Feldwege waren voll mit Wildpflanzen. In den Wohngebieten durfte die Rasenflächen noch etwas höher wachsen, durchwachsen von Löwenzahn, Gänseblümchen und Co.

Kurzgeschorene Rasenflächen, der übliche Golfrasenschnitt ohne Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. Spielplätze waren eingebettet in Hecken, diese sind heutzutage durch naturnah grün angestrichene Metallzäune ersetzt.

Im Handel waren im Gegensatz zur heutigen Zeit nicht so viele verschiedenen Reiniger und sonstige Entferner für Moose, Flechten und weitere Wildkräuter erhältlich, auch Schädlingsbekämpfungsmittel waren auf ein Minimum begrenzt.

Im Haus- und Kleingartenbereich wurde das Düngen mittels natürlichen Stoffen wie Pferdedung und dem Kompost erledigt. Neben dem Gartenbereich tragen die meisten Haushalte zur Umweltbelastung bei.

Unnötige Belastungen wie zusätzliche Duftstoffe neben Waschmittel und Weichspüler, weißer als weiß sowie reiner als rein, dann noch hygienischer als hygienisch geht schon überhaupt nicht mehr.

Über die Verschmutzungen durch Industrie und Gewerbe muss nicht mehr nachgedacht werden, allerdings können auch Firmeninhaber und Aktionäre nicht vor den Schäden der Umweltverschmutzung weglaufen.

Was ist die Ursache des Insektenschwund?

Diese Frage dürfte als unsinnigste Frage gelten und dafür sind auch keine Studien nötig. Geldgier, Ordnungswahn, Billiglebensmittel und die dadurch entstehende Umweltverschmutzung führen zu immer mehr Zerstörung der Natur.

Es muss nur ein „naturnaher Garten“ mit einem „aufgeräumte naturfeindlichen Garten“ verglichen werden.

Beide Gärten können nebeneinander liegen und es kann festgestellt werden, der naturnahe Garten lebt und blüht, der aufgeräumte naturfeindliche Garten ist wie tot.

Leider profitiert der naturfeindliche Garten vom naturnahen Garten, wäre dies nicht der Fall, würde der naturfeindliche Garten in kürzester Zeit eine tote Fläche sein.

Die Ursache ist noch nicht gefunden und ob der Klimawandel dafür verantwortlich ist, ist fraglich. Es wird wärmer, Insekten lieben die Wärme, so müssten es mehr Insekten sein.

Abzuwarten, bis die Forscher die Ursache gefunden haben, kann schwerwiegende Folgen haben. Das Fehlen der Insekten wird sich in kürzester Zeit bemerkbar machen, die Obstbauern merken es schon, dass ihre Bäume zwar blühen aber nicht ausreichend bestäubt werden.

Selbst schuld, schaut man sich Obstplantagen an, wird man bis auf wenige Ausnahmen feststellen, dass zwischen den Bäumen keine Pflanzen sind. Wo sollen Insekten einen Lebensraum finden? Auch die Zwischenräume einer Obstplantage können wie bei einer Streuobstwiese aussehen.

In jeden Garten gehört ein Biotop, nicht nur ein Biotop, wenn dann wenigstens ein Minibiotop

Mini Biotop bauen

Geld ist nicht nötig und viel Platz benötigt das Minibiotop auch nicht, das Biotop auf dem Bild hat eine Länge, Breite von ca. 60 Zentimeter und eine Höhe von 50 Zentimeter, so viel Platz dürfte in jedem Garten sein. Die Maßangaben entsprechen dem Minibiotop auf dem Bild sind aber nicht bindend.

  1. Holz sammeln, es muss ja nicht alles auf einen mal gesammelt werden. Beim Spaziergang, auf dem Weg zur Firma, zum Einkauf oder Tankstelle, irgendwo gibt es immer ein Fleck und wenn auch noch so klein Natur. Die Holzstücke müssen nicht unbedingt 60 Zentimeter lang sein, verschiedene Längen kleinerer Stücke ergeben auch 60 Zentimeter.
  2. Vier, wenn es geht gleichlange Hölzer ca. 60 Zentimeter lang (Seitenstützen) in einer Länge und Breite von ca. 40 Zentimeter Abstand in den Boden schlagen bzw. bis diese fest im Boden halten.
  3. Die Zwischenhölzer zwischen die Seitenstützen legen, fertig. Anstelle der Seitenstützen können auch Steine verwendet werden.

Am einfachsten das Bild als Bauvorlage verwenden.

Mini Biotop selber bauen

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Mini Biotop Garten

Zusammenfassung Ursachen des Insektensterbens

  • Industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften, monotone Landwirtschaft, Überdüngung
  • Rückgang von Biotopen, zu viel Stickstoff im Boden, artenarme Futterflächen für Massentierhaltung und Biogasanlagen
  • Hochleistungseinsatz von Giften in Privat- und Pachtgärten
  • Bebauung und Flächenversiegelung, hohes Verkehrsaufkommen
  • Lichtverschmutzung
  • Naturschutzverbände und Bewegungen sollten nicht als Feinde betrachtet werden, diese sind Vorreiter für naturnahes Gärtnern und eine giftarme, nachhaltigen und naturnahen Land- und Forstwirtschaft
  • Politiker könnten handeln, tun diese nicht. Sie vergessen das auch sie von der Umweltbelastung betroffen sind
  • Politiker rechtfertigen die Umweltbelastung mit Arbeitsplätzen, trifft nicht zu, da sich Arbeitsplätze nur verlagern

Nach dieser kurzen Zusammenfassung heißt die einfache Antwort am Insektensterben: Wir Menschen sind die Ursache.

Meine Empfehlung

Ein Biotop im Garten anzulegen ist nicht schwer und eine der einfachsten Möglichkeiten hierfür ist die Verwendung von Totholz.

Insekten, Vögel, Igel und Co werden den neu geschaffenen Lebensraum dankbar annehmen

In meinem Buch ,,Totholz als Biotop‘‘ möchte ich euch zeigen, wie einfach auch ihr solche Biotope bauen und wie sehr ihr davon profitieren könnt.

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Zuletzt aktualisiert am 29. April 2024 um 11:59 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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