In unsicheren Zeiten spielen immer mehr Menschen mit dem Gedanken eines von externen Quellen unabhängigen Lebens. Ob sie ihren eigenen Strom herstellen oder sich mit selbstangebauten Lebensmitteln versorgen – der Gedanke der Autarkie wird zunehmend wichtiger.
Gewächshaus – beheizen oder nicht?
Dem Traum vom Selbstversorgertum kommt man mit einem Gewächshaus ein gutes Stück näher. Das passt in seiner modernen Variante nicht nur sogar auf Terrasse oder Balkon – es verlängert auch zuverlässig die Pflanz- und Erntesaison. Ein Gewächshaus schützt die Pflanzen vor Kälte und bietet auch im Sommer empfindlichem Gemüsen wie Gurken oder Tomaten einen zuverlässigen Regenschutz. Wer sein Gewächshaus beheizt, kann sogar das ganze Jahr über ernten.
Schließlich sorgt eine Gewächshausheizung nicht für tropische Temperaturen im Winter – sie verhindert zuverlässig, dass die Pflanzen Frostschäden bekommen.
Wenn die Temperatur achtzehn Grad beträgt, lassen sich jahreszeitunabhängig Zucchini & Co. ernten. Zur Selbstversorgung gehören aber auch die Vitamine aus Wintergemüse zwingend dazu. Dazu setzt man auf Pflanzen wie Winterspinat, Kohlgemüse, Wirsing oder Porree, denen ein bisschen Frost sogar gut tut. Diese saisonale Bewirtschaftung spart Heizung und garantiert dennoch eine ganzjährige Ernte.
Gärtnern macht gesund und glücklich
Natürlich sprechen aber auch noch andere Vorteile für das selbstangebaute Grün. Zunächst wäre da der Aspekt des Gärtnerns. Selbst auf dem kleinsten Balkongarten lassen sich Nutzpflanzen liebevoll umhegen. Dia Aufmerksamkeit, die man ihnen widmet, tut aber nicht nur den Pflanzen gut: Es ist erwiesen, dass Gärtnern entspannt.
Ein paar welke Blättchen wegzupfen, ein paar Stauden hochbinden, wässern, düngen, beschneiden – Gärtnern stärkt die Gesundheit. Es gilt als erwiesen, dass die aktive Beschäftigung mit den Pflanzen nicht nur beruhigt, sondern auch den Blutdruck senkt und sogar Schmerzen lindern kann. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Trainingseffekt beim Gärtnern dem eines gemäßigten Cardio-Work-Outs gleichkommt.
Auch die Muskulatur wird beansprucht. Dadurch bildet sich mehr Muskelmasse, der eventuell vorhandenes Fett weichen muss. Schließlich macht Gärtnern glücklich. Allein das Erfolgserlebnis, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, macht zufrieden. Das Grün, mit dem sich der (Stadt-)Gärtner umgibt, wiederum wirkt entspannend.
Selbstangebautes schmeckt einfach besser
Dann wären da natürlich noch die Früchte aus Garten und Gewächshaus. Selbstversorger bauen sie vor allem aus wirtschaftlichen Gründen an – und um für zukünftige Lieferengpässe gerüstet zu sein. Wer eigene Kartoffeln oder Äpfel im Keller einlagert und auf ganze Regalbretter voller Eingemachtem blicken kann, macht sich automatisch weniger Zukunftssorgen, was entspannt. Diese Art der Vorratshaltung hat der Mensch über Jahrtausende praktiziert, es entspricht seiner Natur.
Zudem ist das selbstangebaute Obst und Gemüse gesünder, denn der Selbstversorger weiß ganz genau, was drin ist bzw. was nicht. Ohne Probleme kann er auf biologische Düngemittel wie etwa Hornspäne ausweichen und muss so nicht den nächsten Bio-Skandal fürchten, wo aufgedeckt wird, dass nicht überall Bio drin ist, wo es drauf steht. Und die Vitamine gehen auch nicht bei Transport und Lagerung verloren, sondern kommen direkt von der Pflanze auf den Tisch.
Der wichtigste Punkt aber ist wohl, dass Selbstangebautes einfach besser schmeckt. Wer erst einmal den richtigen Mischkultur-Mix raus hat, auf die richtige Erde setzt und weiß, dass eine gute Planung alles ist, wird bald das ganze Jahr über sein eigenes Obst und Gemüse ernten können, das mit so manch wässriger Supermarkttomate nichts gemein hat.