Können alle Bäume und Pflanzen in einem Garten in kürzester Zeit krank werden?

Im Wesentlichen nein. Es können Bäume oder Pflanzen von einer Art betroffen sein. Stehen zum Beispiel Kirschbäume nebeneinander, werden beim Befall der Schrottschusskrankheit meisten alle in der Umgebung stehenden Kirschbäume befallen.

Tritt Feuerbrand an Apfelbäumen auf (meldepflichtig) dürften eine große Anzahl in der Umgebung befallen sein. Es gibt Ausnahmen, diese werden hauptsächlich von Umweltverschmutzungen hervorgerufen.

Ganze Gärten und Landschaftsgebiete können zerstört oder geschädigt werden, wie auslaufende Chemikalien, zu viel Gülle, verunreinigtes Grundwasser oder extreme Luftverschmutzung.

Sichtbare Schädlinge

Beim Befall von Gemüse kann die weiße Fliege gesamte Beetflächen mit Pflanzen zerstören. Erdflöhe in großer Anzahl schaffen es in kürzester Zeit alle Kohlpflanzen auf einem Beet zu zerlegen. Sind mehrere Arten betroffen, ist es ratsam sich in der Nachbarschaft umzuhören, ob dort ebenfalls ein extremer Schädlings- oder Krankheitsbefall aufgetreten ist.

Solche Schädlinge befallen nur bestimmte Pflanzenarten, niemals den gesamten Pflanzen- und Baumbestand eines Gartens.

Insekten für die Bestäubung fehlen

Auf Streuobstwiesen und verwilderten Gärten treten viel weniger Probleme als in aufgeräumten kultivierten Gärten. Wie Bäume blühen, tragen aber keine Früchte, diese faulen am Baum oder fallen vorzeitig ab.

Streuobstwiesen und verwilderte Gärten sind für Insekten wie eine Oase, ein Biotop. Wird die Streuobstwiese oder der verwilderte Garten aufgeräumt und kultiviert würde der Lebensraum der Insekten zerstört. Die Insekten haben durch das Aufräumen (Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes) keine Möglichkeit sich zu vermehren, suchen sich einen neuen natürlichen Lebensraum oder sterben in diesem Lebensraum aus.

Was für die meisten Gärtner eine Wildnis ist, ist für Insekten wie Wildbienen, Hummel, sämtliche Falterarten (Schmetterlinge), Käfer und Co. das Idealbild Natur pur.

Das Insektensterben trägt wesentlich dazu bei, dass viele Blüten am Baum sind sich aber keine Früchte entwickeln oder diese vorzeitig abfallen, die Blüten sind nicht ausreichend befruchtet worden. Ein Stückchen vom Garten für die Natur abgeben, schafft einen zusätzlichen Lebensraum für Insekten, Informationen findet man bei GartenBob.de in der Kategorie „Initiative 2 x 2 Meter“.

Bild 1: Für viele Gärtner ein verwilderter Garten, würde in jedem Garten ein Stück Wildnis bleiben wie in der GartenBob.de „Initiative 2 x 2 Meter“, würde zusätzlicher Lebensraum für Flug und andere Insektenarten entstehen.

Bäume krank im Garten

Nur 2 x 2 Meter gegen das Insektensterben

Wassermangel

Durch fehlende Niederschläge in den letzten Jahren gab es eine Grundwasserabsenkung. Das Oberflächenwasser, alles Wasser auf der Erdoberfläche wie Seen, Teiche, Bäche, Flüsse und Regenwasser hat sich aufgrund der fehlenden Niederschläge verringert.

Ein Teil des Wassers versickert im Boden, vor allen Regen sorgt in den oberen Erdschichten für Feuchtigkeit, diese versickert später in das Grundwasser. Senkt sich der Grundwasserstand, ist die Verbindung zu den oberen Erdschichten geringer und Bäume sowie Obst, Gemüse, Blumen, Sträucher und sonstige Pflanzen werden nicht genügend mit Wasser versorgt.

Bei Obstbäumen kann fehlender Wassermangel zum frühzeitigem Abwurf von Früchten kommen oder es bilden sich erst keine Fruchtansätze.

Bild 2: Ein großer Apfelbaum, um den Wurzelbereich vor allen die Saugwurzeln zusätzlich mit Wasser zu versorgen, muss ein Gartenschlauch gemütlich mindestens 1 Stunde laufen. Auch ohne zusätzliche Wasserzufuhr wächst der Baum weiter, nur einige Äpfel mehr wird er bei Wassermangel vorzeitig abwerfen.

Bäume krank

Zusätzlich die Bäume mit Wasser versorgen

Um große Bäume zusätzlich mit Wasser zu versorgen, reicht eine Gießkanne nicht aus, ehe das Wasser in den Boden eingedrungen ist, ist es verdunstet bzw. bleibt in der Oberfläche des Bodens. Ein Bewässern ist nur möglich, wenn über einen längeren Zeitraum Wasser auf den Boden läuft und dieses mit der Zeit die tiefen Wurzeln erreicht.

Mittels Gartenschlauch der langsam und maßvoll Wasser abgibt, ohne eine Überschwemmung zu verursachen, würde das Wasser nach einiger Zeit die Saugwurzeln erreichen, die Wasserzuführung sollte bei extremer und lang anhaltender Trockenheit regelmäßig erfolgen (der Boden sollte immer feucht sein).

Gießen bei großen Bäumen

Bei sehr großen Bäumen befinden sich die Wurzeln in tieferer Erde, nur eine extreme lange Zeit der Wasserzufuhr müsste erfolgen, um den Saugwurzelbereich zu erreichen. Steht nicht genügend Wasser zur Verfügung, hat das Gießen keinen Sinn.

Geschwächte Bäume und Pflanzen sind anfälliger gegen Krankheiten und Schädlinge

Durch den Wassermangel und lange Trockenheit schwächeln Bäume und sämtliche Pflanzen, um die Pflanzen zu stärken, können Pflanzungsstärkungsmittel wie Brennnesselsud oder Schachtelhalmsud eingesetzt werden.

Bäume und Pflanzen mit dem Sud gießen. Ist kein Regen in Aussicht, sollte mit Wasser zusätzlich gegossen werden, so erreichen die Nährstoffe den Wurzelbereich.

Das Aufbringen einer Mulchschicht (kein Rindenmulch) um Bäume und Pflanzen, schützt vor einer zu hohen Verdunstung und durch das Verrotten des Mulches entsteht direkt an der Pflanze hochwertige Komposterde durch Niederschläge oder gießen werden die Nährstoffe in den Boden gespült.

Früchte faulen

Bildet sich Fäule an den Früchten, kann es sich um einen Pilzbefall handeln, Monilia Fruchtfäule kann die Ursache sein. Bei extremen Befall können neben Hausmitteln auch Kupferspritzmittel (Produkte, die auch im Bioanbau zugelassen sind) eingesetzt werden.

Schädlinge

Für eine Vielzahl von Schadinsekten ist eine langanhaltende Trockenheit ideal, sie vermehren sich ausreichend. Die Chemiekeule ist unangebracht, da die Gifte auch die Nützlinge vernichten. Eine optimale Variante ist die Schaffung von Biotopen wie Totholzhaufen, Steinhaufen, Insektenhotels und ein naturnah bewirtschafteter Garten.

Wie können Schädlinge und Krankheiten in den Garten gelangen?

Wind, Tier, Insekten, Vögel und Gartenbesucher können Erreger übertragen, schließlich ist ein Garten nicht hermetisch geschlossen und Besucher werden auch nicht durch eine Schleuse zur Dekontaminierung geleitet.

Bäume und Pflanzen krank

Eine Vielzahl von Erregern können durch Bäume und Pflanzen in den Garten durch Neupflanzungen eingebracht werden. Werden Bäume sowie Pflanzen in der Baumschule gekauft, lässt sich nachvollziehen ob Erreger von dort stammen.

In einer Vielzahl von Centern und Märkten werden Bäume und Pflanzen zu Billigpreisen verramscht. Kauft man diese, ist ein nachvollziehen der Herkunft der Erreger nicht möglich.

Warum im Fachhandel kaufen?

Diese Bäume und Pflanzen werden regelmäßig auf den Befall von Krankheiten und Schädlinge kontrolliert. Wird ein Befall verzeichnet, wird dieser fachgerecht bekämpft, befallene Bäume und Pflanzen werden nicht vorsätzlich an den Kunden verkauft.

Der Fachhandel verkauft nur gesunde Bäume und sonstige Pflanzen, die Pflanzen werden der Art gerecht herangezogen somit kommen Bäume und Pflanzen resistent in den Verkauf.

GartenBob.de Tipp

In der GartenBob.de Kategorie „Schädlinge & Krankheiten“ sind eine Vielzahl von Symptomen beschrieben die zum Schädlingsbefall oder zu Krankheiten führen. Die Art oder Sorte des Baumes spielt dabei eine unwesentliche Rolle.

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